Berlin, 29.08.2016
Besuch beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
Dr. Georg Kippels – MdB
Um das Preis-Leistungs-Verhältnis bei medizinischen Produkten in der Patientenversorgung zu verbessern, wurde 2004 das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen gegründet. Dieses Institut – kurz IQWiG genannt – hat seinen Standort im Mediapark in Köln.
Ich habe mich mit dem Institutsleiter Herrn Prof. Dr. Windeler, seinem Stellvertreter PD Dr. Lange. sowie der Kommunikationsleiterin Dr. Ernst getroffen, um die Herausforderungen der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen näher zu erörtern. Das unabhängige wissenschaftliche Institut untersucht seit 2004 den Nutzen und Schaden von medizinischen Untersuchungs- und Behandlungsverfahren. Dazu erstellt IQWiG evidenz-basierte und unabhängige Gutachten auf Grundlage von systematischen Auswertungen aus weltweit veröffentlichten Studien. Die Gutachten werden beispielsweise für Arzneimittel, Behandlungsmethoden sowie für Leitlinien verfasst.
Vereinfacht gesagt, agiert das IQWiG wie ein Nutzen-TÜV für Medikamente. Dabei prüft das Institut den Mehrwert für den Patienten insbesondere auch gegenüber bereits bestehender Arznei. Der sogenannte Gemeinsame-Bundesausschuss (G-BA) entscheidet anschließend auf Ergebnisgrundlage des IQWIGs. Die Bewertung über ein Mehrnutzen eines Medikaments kann und wird oftmals innerhalb der Fachwelt kontrovers diskutiert, da auch in der Medizin viele Feststellungen erst durch praktische Erfahrungen getroffen werden können. Das IQWIG leistet aber bereits frühzeitig – durch methodische und evidenz-basierte Arbeiten – einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit unseres Gesundheitswesens. Ein Beitrag der mittlerweile unentbehrlich ist, da wir alle durch unsere Beiträge in einem immer kostenintensiveren Gesundheitswesen beteiligt werden. Die Gesundheit geht stets vor – ein Mehrnutzen durch neue Medikamente im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger muss aber nachweislich gegeben sein.
Besonders in Deutschland ist das Gesundheitswesen durch ein breites medizinisches Produktangebot sehr umkämpft. In unserer Bundesrepublik gibt es zur Linderung diverser Symptome und Krankheitsbilder gleich eine Vielzahl an Medikamenten. Teilweise ist dadurch für die Patientinnen und Patienten weder eine Gesamtübersicht über die Produkte noch über deren tatsächliche Wirkung gegeben. Auch im Vergleich zu anderen europäischen Staaten haben wir ein Vielfaches mehr an Arzneimitteln – gesünder sind wir dadurch aber nicht immer. Daher ist es wichtig, dass die Leistungsfähigkeit von Arzneimitteln ein wirkliches Mehrnutzen mit sich bringt, damit auch Preis und Bedarf in Einklang stehen.
Wir leisten uns ein hervorragendes Gesundheitssystem von dem wir alle profitieren, dennoch ist es entscheidend, dass wir beim Kauf neuer Medikamente nicht nur ein neuen Namen erwerben, sondern auch eine bessere Wirksamkeit erreichen. Dazu leistet das Institut einen verlässlichen Beitrag.
Wer sich umfassender über das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen informieren möchte, dem empfehle ich ein Besuch auf der Homepage. Hier können auch Patientinnen und Patienten zahlreiche allgemeinverständliche Gesundheitsinformationen abrufen, die insbesondere auf die Verbesserung des Gesundheitszustandes eingehen, bspw. durch eine Verkürzung der Krankheitsdauer oder eine Steigerung der Lebensqualität:
