Berlin, 19.12.2016

Kerpen: Förderung des Bildungszentrums der Bauindustrie

Dr. Georg Kippels – MdB

Immer wieder gerne besuche ich das Berufsbildungszentrum der Bauindustrie in der Kolpingstadt Kerpen. Anlass war die Zusage des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zur finanziellen Unterstützung eines Projektvorhabens im laufenden Jahr 2016 sowie in den Folgejahren. Die Förderung der beruflichen Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen aus Europa (MobiPro-EU) ist eines von vielen Programmen die das Berufsbildungswerk der Bauindustrie NRW gGmbH durchführt.

In einem Gespräch mit Herrn Goos, Leiter des Ausbildungszentrums, und Herrn Dr. Garstka, Geschäftsführer vom Berufsförderungswerk der Bauindustrie, konnten die aktuellen Entwicklungen erörtert sowie über entscheidende Weichenstellungen beraten werden, um die Bauindustrie wettbewerbsfähig zu halten.

Nachdem die Bauindustriebranche zwischen 1995 und 2007 einen Einbruch erlitten hat, sind ihre Facharbeiter nun gefragter denn je. Qualifiziertes Personal wird händeringend gesucht und oftmals direkt vom Ausbildungszentrum abgeworben. Auch die Zukunftsstudie des Rhein-Erft-Kreises „REload 2030“ skizziert diese Tatsache in zweierlei Hinsicht. Zum einen steigt in den nächsten Jahren der Bedarf an neuen Immobilien zur privaten wie auch gewerblichen Nutzung. Folglich besteht zum anderen auch der Bedarf aus der Bauindustrie nach gut ausgebildeten Fachkräften. Hier hat der Kreis, der in eine ausgeprägte Bildungs- und Forschungsregion eingebettet ist, die Möglichkeit, auch im Ausbildungsbereich eine Struktur aufzubauen, die  geeignete Lehr- und Lernbedingungen für leistungsstarke Fachkräfte schafft, um den zukünftigen Bedarf decken zu können. Ohne gut ausgebildete Fachkräfte wird es nur schwer gelingen, Produkte und Prozesse in notwendiger Qualität herzustellen. Wir brauchen im Kreis eine initiative und innovative Haltung, um Fachkräfte zu rekrutieren, weiterzubilden und langfristig an die Unternehmen binden zu können.

Diese Rahmenbedingungen müssen wir in der Politik schaffen, damit in unserem Kreis eine hochqualifizierte  Ausbildung zum Markenkern unserer Region wird und somit die Grundlage für ein erfolgreiches Arbeiten und glückliches Leben im Kreis schafft.

Ein weiterer wichtiger Beitrag, den ich aus diesem Gespräch im Ausbildungszentrum auch für die aktuelle Diskussion nach Berlin mitnehme, ist die Tatsache, dass wir gerade, was die Eingliederung von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt betrifft, auch auf die Leistungsfähigkeit und Kreativität eines Bildungszentrums und der Ausbildungsstätten vertrauen müssen. Oft entsprechen theoretische Ansätze, die nur niedergeschrieben sind, nicht der praktischen Realität. Die Bedürfnisse des Einzelnen sind oftmals zu unterschiedlich und können vom Ausbilder selbst am besten gelöst werden.

Ich danke dem Ausbildungszentrum der Bauindustrie für ihren enormen Beitrag der hier geleistet wird und werde mich auch zukünftig für geeignete Förderungen aus Berlin einsetzen.