Berlin, 21.02.2018
Internationales Netzwerk tagt im Kampf gegen Armutskrankheiten
Dr. Georg Kippels – MdB
Als Berichterstatter für die Globale Gesundheit im Gesundheitsausschuss und im Ausschuss für Wirtschaftliche Zusammenarbeit übernahm Dr. Kippels einmal wieder die Schirmherrschaft des Netzwerkstreffens gegen die Vernachlässigten Tropenkrankheiten. Das Thema der Globalen Gesundheit wird auch in der 19. Wahlperiode eine wichtige Rolle spielen.
An dem Treffen des Deutschen Netzwerks gegen Vernachlässigte Tropenkrankheiten mit über 70 nationalen und internationalen Teilnehmern nahmen u.a.
- Ellen Agler, Chief Executive Director von The END Fund teil, ein wichtiges Mitglied von Uniting to Combat NTDs,
- Dr Josef Chukwu, Gesundheitsexperte aus Nigeria, der die Deutsche Lepra und Tuberkulosehilfe (DAHW) und die nigerianische Regierung berät,
- sowie Jeremy Lefroy, Abgeordneter im britischen Parlament und Vorsitzender der All Party Parliamentary Group zur Bekämpfung von NTDs teil.
Daneben waren internationale Experten, Vertreter verschiedener nationaler Netzwerke, u.a. Kanada, Japan, Schweiz, der Bill and Melinda Gates Foundation und der WHO anwesend. Hintergrund ist ein Treffen, zu dem Uniting to Combat NTDs nach Berlin eingeladen hat.
Hintergrundinformationen:
Fünf Jahre nach der „London Declaration“ 2012, in der Vertreter von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen, philanthropischen Geberorganisationen und der Pharmaindustrie übereinkamen, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem Kampf gegen die NTDs zu unterstützen, ziehen die beteiligten Organisationen eine Zwischenbilanz. Das Bündnis kann bereits auf beträchtliche Erfolge verweisen. Mehr als eine Milliarde Menschen wurden im Jahr 2016 gegen mindestens eine vernachlässigte Tropenkrankheit behandelt. Zugleich aber sind zusätzliche Anstrengungen dringend erforderlich, um das Ziel einer weitgehenden Ausrottung dieser Krankheiten in naher Zukunft zu erreichen.
Da vor allem die Ärmsten der Armen von den NTDs betroffen sind, sind die Ergebnisse bei der Bekämpfung von NTDs ein Gradmesser dafür, wie es um die Armutsbekämpfung steht. NTD-Programme erreichen die ärmsten und am meisten vernachlässigten Bevölkerungsgruppen eines Landes und können mit guten Strategien, die auf das komplexe Umfeld zugeschnitten sind, den Weg zu flächendeckender Gesundheitsversorgung („universal health coverage“, UHC) ebnen.
Die Bemühungen der Internationalen Gemeinschaft, die NTDs zu bekämpfen, dürfen nicht nachlassen. Nach wie vor sind weltweit über 1,5 Milliarden Menschen von einer oder mehrerer dieser Krankheiten betroffen – insbesondere die Ärmsten in den wirtschaftlich am schwächsten entwickelten Ländern und Regionen. Die Auswirkungen von NTDs auf jeden Einzelnen und auf die Gemeinschaft können katastrophal sein. Sie verursachen Behinderungen, verringern die Lebenserwartung sowie die Bildungs- und wirtschaftlichen Chancen der Betroffenen, aber auch der Gemeinden, in denen sie leben. Daten belegen, dass Investitionen in die Bekämpfung von NTDs unmittelbare positive Auswirkungen auf andere Lebensbereiche haben, z.B. auf die Bildung von Kindern und auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Erwachsenen.