2. Teil der Sommergespräche
Nachdem ich vergangene Woche meine Sommergespräche mit den kommunalen Führungskräften in Elsdorf, Frechen und Bedburg führen konnte, machte ich diese Woche Station in Hürth und Bergheim.
Gemeinsam mit Bürgermeister Dirk Breuer, der Parteivorsitzenden Gudrun Baer und dem Fraktionsvorsitzenden Björn Burzinski diskutierten wir diverse Themen, die für die Hürther Bürgerinnen und Bürger relevant sind. Die Nachbetrachtung der Netzreise von Minister Altmaier in der Woche zuvor war ein wesentlicher Bestandteil des Dialogs. In den kommenden Wochen werden wir im intensiven Austausch mit dem Ministerium und der Interessengemeinschaft bleiben und entsprechende Hinweise in die Gremienarbeit einbringen.
Aber auch planungspolitische Themen standen auf der Agenda. Nachdem die Stadt bereits den kommunalen Strukturwandel von einer einst durch das Rheinische Braunkohlerevier gekennzeichneten Ortschaft zu einem Standort mit besten wirtschaftlichen und industriellen Voraussetzungen im Bereich der Chemischen Industrie oder der Medienbranche geleistet hat, werden weitere Weichen für die Entwicklung Hürths auf den Weg gebracht. So machten wir uns auf den Weg zur B 265n, um den Baufortschritt in Augenschein zu nehmen. Das Gesamtvorhaben hat ein Investitionsvolumen von 44,6 Millionen Euro. Der Baufortschritt ist deutlich erkennbar und ist für die Infrakstruktur von Hürth in doppelter Hinsicht von Nutzen. Durch die Entlastung der alten Luxemburger Straße findet nicht nur eine Schadstoffreduzierung statt, sondern es besteht auch die Perspektive für eine Steigerung der Aufenthaltsqualität. Die Verkehrssicherheit für alle Teilnehmer wird natürlich auch gesteigert. In diesem Zusammenhang haben wir auch die Aufrüstung der Busflotten auf Wasserstoffantrieb thematisiert. Leider scheint die Förderkulisse auf einen reinen Elektroantrieb fokussiert zu sein.
Selbstverständlich war auch das Thema Wohnraum ein wichtiger Bestandteil des Dialogs. Hürth ist seit vielen Jahren im Wachstum. Dieser Trend wird sich auch in den nächsten Jahren weiter fortsetzen. Die weitsichtige Politik vor Ort insbesondere mit Rücksicht auf den Ausbau des sozialen Wohnraums sind Indizien für eine gute Stadtentwicklung. Anschließend ging es noch gemeinschaftlich zum Schützenfest in den Ortsteil Hermühlheim, wo wir das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort fortsetzen konnten.
Tags darauf besuchte ich die Stadt Bergheim, um mit dem Bürgermeister Volker Mießeler, dem Fraktionsvorsitzenden Johannes Hübner sowie dem Parteivorsitzenden Helmut Paul in den Dialog zu kommen. Ein gelungener Strukturwandel ist für die Kreisstadt in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung. Insbesondere in Niederaußem wird sich in den kommenden Jahrzehnten das Stadtbild wandeln, wenn die Silhouette des Ortsteils nicht mehr vom Kraftwerk allein geprägt wird. Diese Entwicklung muss daher frühzeitig begleitet werden, damit parallel neue Chancen zur Ansiedlung produzierenden Gewerbes an diesem Standort genutzt werden. Der Zweckverband Terra Nova, als gemeinsames Gewerbegebiet der Kommunen Bergheim, Elsdorf und Bedburg, bietet eine Möglichkeit der städtischen Gewerbeansiedlung.
Nachdem ich nun fünf von sieben Städten besucht habe werde ich demnächst den Austausch in Pulheim und in der Kolpingstadt Kerpen suchen. Ich freue mich bereits auf den Dialog und danke, dass der Austausch zwischen Bund und Kommunen so konstruktiv verläuft.
Michael Breuer zum Landesverdienstorden ausgezeichnet
Ganz herzlich darf ich dem Staatsminister a.D. Michael Breuer zur Verleihung des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen gratulieren. Diese höchste Landesauszeichnung hat er am gestrigen Donnerstag auf Schloss Dyck von Ministerpräsident Armin Laschet überreicht bekommen.
In festlicher Atmosphäre würdigte der Ministerpräsident die Verdienste des früheren Europaministers. „Michael Breuer hat unser Land in kurzer Zeit ein Stück europäischer und Europa stärker gemacht.“ sagte er in seiner Laudatio. Neben der Europaleidenschaft engagiert sich der Erftstädter auch im Sozial- und Kulturbereich. Nicht zu vergessen ist das politische Engagement des früheren Landtagsabgeordneten (1995-2007). Von 1999-2009 war er Kreisvorsitzender der Rhein-Erft-CDU und noch heute engagiert er sich als stellvertretender Schatzmeister im Kreisvorstand.
Es war eine große Ehre und Freude für mich, am Donnerstagmorgen der Verleihung des Verdienstordens des Landes NRW an den Staatsminister a.D. Michael Breuer durch Ministerpräsident Armin Laschet MdL beiwohnen zu können. Herzlichen Glückwunsch an den frisch gebackenen Ordensträger.
Photovoltaikanlagen – eine sinnvolle Investition für das Eigenheim?
Wenn die Hitze nicht auf den Kopf, sondern auf das eigene Hausdach schlägt, kann dies großen Einfluss auf die eigene Stromversorgung haben. Erneuerbare Energien sind in aller Munde und auf zahlreichen Hausdächern lassen sich Photovoltaikanlagen erkennen, die der heimischen Stromgewinnungen dienen.
Gerade im Bereich der Energiewirtschaft werden viele Informationen ausgetauscht, die mir bisweilen sogar widersprüchlich erschienen. Um mir selbst ein Bild von der Montage, den Produkten und dem Markt zu machen, habe ich daher die e.-line Elektro-Service GmbH & Co. KG in Kerpen-Türnich besucht. Der Inhaber und Obermeister der Elektroinnung des Rhein-Erft-Kreises Helge Hill gab mir technische und auch ökonomische Einblicke und Erklärungen. Auch bei der Versorgung des Eigenheims können die Anlagen ohne staatliche Subventionen wirtschaftlich sein. Wer sich mit dem Gedanken auseinandersetzt, muss sorgfältig seinen eigenen Bedarf ermitteln. Die Speichertechnologien können nur begrenzt unterstützen. Eine Gewährleistung der Vollversorgung ist weiterhin nicht möglich, dafür kann der Speicher aber zumindest die Grundversorgung absichern.
Im Dialog warb Herr Hill auch für die fachliche Qualifikation bei Elektroarbeiten, die es zu berücksichtigen gilt und viel zu häufig vernachlässigt werden oder zu geringe Wertschätzung erfahren. Die Gefahrenlage ist groß, wenn Trittbrettfahrer oder Laien am Werk sind. Auch wenn ein Großteil der Arbeit von außen nicht sichtbar ist, sollte bei der Kompetenz nicht gespart werden. Ich danke für das lehrreiche Gespräch und freue mich, dass sich Handwerker in unserer Region auch über die Kreisgrenzen hinaus mit ihrer Expertise einsetzen.
Malerpraktikum im CJD in Frechen
Schon oft machte ich im Christlichen Jugenddorf in Frechen halt, um einen der vielfältigen Ausbildungsbereiche näher kennenzulernen. Dieses Jahr konnte ich ein Praktikum in der Malerei absolvieren. Der Leiter der Abteilung, Herr Wischnewski, führte mich am frühen Morgen grundlegend in den Malerbetrieb ein.
Ausgestattet mit der eigenen Latzhose durfte ich mit einer Auszubildenden zunächst die Grundarbeiten erledigen. Alte Holzbestände wurden feinsäuberlich abgeschliffen und anschließend gründlich mit weißer Farbe gestrichen. Unsere Anfertigungen werden nun zusammengesetzt und von den verschiedenen Bereichen des CJDs in Vorbereitung auf den Tag der offenen Tür am 16. September gestaltet. Anschließend durfte ich noch eine Tür glänzend lackieren, die nun wieder an geeigneter Stelle in die Angeln gesetzt werden darf. Herr Wischnieski attestierte mir abschließend gründliche Arbeit und verlieh mir ein Praktikumszeugnis mit Bestnoten in allen Kategorien.
Ich schätze sehr den Beitrag des CJD zur beruflichen und sozialen Rehabilitation heranwachsender Menschen. Der Zugang gelingt durch individuelle Ansätze und Integration. Die Vermittlungsquote nach erfolgreicher Ausbildung ist überaus positiv und vielen wird dadurch ein eigenständiges Leben ermöglicht. Herzlichen Dank für das Praktikum und besonders für die Arbeit die hier geleistet wird.
Dialysezentrum in Hürth besucht
Am Mittwoch besuchte ich im Rahmen meiner Sommertour, das Nierenzentrum in Hürth. In der Gemeinschaftspraxis für Nieren- und Hochdruckerkrankungen von Herrn Michael Grahl und seinen Kollegen Herrn Dr. Marco Witthus und Dr. Daniel Johnen tauschte ich mich zu aktuellen Themen, wie dem branchenübergreifenden Aufkauf von Arztpraxen durch Industriekonzerne sowie dem Pflegekräftemangel aus, die aktuell alle niedergelassenen Nephrologen beschäftigen. Der rege und informative Austausch mit den Ärzten gab mir einen fachkundigen Einblick in die aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklungen in der ambulanten nephrologischen Versorgung.
Sicherlich werden die meisten in ihrer Familie oder in ihrem Bekanntenkreis einen Fall kennen, in dem die Dialyse eine den Alltag bestimmende Maßnahme ist, denn mehr als drei Millionen Deutsche leiden an einer fortschreitenden Nierenfunktionsstörung. Diabetes und Bluthochdruck sind oftmals die Hauptursache. Etwa 80.000 Menschen sind bundesweit auf eine lebenserhaltende Nierenersatztherapie angewiesen. Aktuell ist die ambulante Versorgung in den inhabergeführten nephrologischen Zentren in Deutschland auch international betrachtet vorbildlich. Der demografische Wandel wird dazu führen, dass sich der Bedarf ausweitet. Es ist wichtig, dass wir die flächendeckende, qualitätsgesicherte und wohnortnahe Versorgung auch zukünftig sichern. Als ordentliches Mitglied im Gesundheitsausschuss werde ich mich für eine patientenfreundliche medizinische Versorgung einsetzen.
Dürreschäden auch in der Landwirtschaft des Kreises?
Bereits vor einigen Wochen habe ich in meinem Newsletter auf die Folgen der anhaltenden Hitze für unsere landwirtschaftlichen Betriebe im Kreis hingewiesen. Aus diesem Anlass habe ich in dieser Woche das Gespräch mit dem Kreislandwirt Willy Winkelhag und dem Kreisgeschäftsführer Wolfgang Patzlaff gesucht. Glücklicherweise – zumindest für unsere Region – gibt es im Kreis relativ wenig Betriebe die auf Weidetierhaltung setzen, die durch die Dürre bei der Futtermittelherstellung stark betroffen sind. Die hohe Bodenqualität sorgt dafür, dass das Land hauptsächlich für die Produktion von Agrarprodukten genutzt wird. Sicherlich werden einige Gemüsesorten in geringerer Zahl oder minderer Größe auch bei uns zu erwarten sein. Die diesjährige Hitzewelle wird sich auch bei den Schäden für mehrjährige Kulturen im kommenden Jahr auswirken. Auch wenn das Wetter natürlich zum Risiko des Landwirts dazugehört, ist eine Dürre dieser Länge selbst den Älteren nicht mehr erinnerlich. Eine Unsicherheit ist auch die Handhabung bei den Kontingentverträgen, wenn eine bestimmte Menge und Qualität geschuldet ist. Bei Zukauf-Verpflichtungen kann wirtschaftliche Notlage drohen. Es gebietet sich aber immer die betriebsgenaue Betrachtung nach Art der Früchte und Lage. Final lässt sich der Schaden erst in einigen Wochen beziffern. Die Produkte stehen im Wettkampf mit dem Weltmarktpreis, wodurch nicht unbedingt mit teureren Produkten für den Endverbraucher zu rechnen ist, wohl aber mit geringerem Ertrag für den Landwirten. Die Arbeit der Kreisbauernschaft wird in den nächsten Wochen sicher sehr intensiv werden. Gerne begleite ich die Prozesse innerhalb der politischen Gremien.
Wohnen im Container?
Wer den Traum hegte in einen Container zu ziehen, konnte dies bislang nur mit einer Teilnahme in der TV-Sendung „Big Brother“ verbinden. Doch diese Vorstellung wird nun dank der in Kerpen ansässigen Schreinerei Häger und Söhne Realität. Der Meisterbetrieb setzt Ideen und Wünsche des Kunden in die Tat um. Von der Beratung, über Planung und Design, bis hin zur Materialauswahl und Produktion – begleitet das Familienunternehmen jeden Teil der Bauphase, um jederzeit flexibel reagieren zu können. Bei so vielfältigen Möglichkeiten kommen schnell auch eigene Innovationen. Der Sohn des Geschäftsführers kam deshalb auf die Idee, aus ausrangierten Schiffscontainer moderne, nachhaltige und individuelle Wohn, Freizeit- oder Büroräume zu schaffen. Auf einer Fläche von 12qm entsteht eine vielfältig nutzbare Räumlichkeit, die von der Isolierung bis zur Ausstattung dem gewohnten Standard eines konventionellen Baus entspricht. Eine klasse Idee. Deshalb wundert es auch nicht, dass das Unternehmen aktuell die Nachfrage nicht mehr decken kann.
Abseits dieses besonderen Produkts werden in der Schreinerei Häger und Söhne auch weitere vielfältige und innovative Produkte hergestellt. Vorbildlich wird hier Innenarchitektur mit Handwerk verbunden. Für jeden Raum des Hauses werden Wünsche nach Maß und individuellen Vorstellungen gefertigt. Die fünf Meister, neun Gesellen und zwei Auszubildende nutzen neuartige Maschinen, um dem Qualitätsanspruch gerecht zu werden. Leider – so wurde mir im Gespräch verdeutlicht – hängt das Curriculum in der Berufsschule dem aktuellen Stand der Technik hinterher. Viele Lerneinheiten haben in der Praxis keine Relevanz mehr. Wir müssen darauf achten, dass unsere Ausbildung praxisorientierter ist und wir den neuen Herausforderungen fürs Handwerk bedingt durch neue digitale Anwendungsmöglichkeiten gerecht werden.
Grünpflanzen für mehr Lebensqualität
Die letzte Etappe der Woche führte mich zur Baum- und Rosenschule Zirener in Frechen, wo der Besuch mit einem Umtopfpraktikum für Ziergräser begann. In der allgemeinen Umweltdebatte wird leider viel zu wenig Aufmerksamkeit auf die vielfältigen Begrünungsmöglichkeiten gelegt. Im Gespräch mit den beiden Inhabern Ralf und Frank Zirener wurde sehr schnell deutlich, dass der momentane Trend zu allen Formen der Steinflächen in Gärten und öffentlichen Anlagen unter ökologischen Gesichtspunkten alles andere als empfehlenswert ist.
Jede Grünpflanze und sei sie auch noch so klein, trägt zur Verbesserung des Klimahaushalts bei und verhindert den Aufheizeffekt durch die direkte Sonneneinstrahlung auf Steinoberflächen. Dies sollte zukünftig bei der Gestaltung von Stadtteilen und natürlich auch innerstädtischen Verkehrswegen berücksichtigt werden. Hierdurch entsteht nicht nur eine freundlichere Optik, sondern die klimatische Situation auch in den Innenstädten wird erheblich verbessert. Jeder kann mithin hier einen Beitrag leisten. Die Brüder Zirener gaben mir einen umfassenden Überblick über das enorme Angebot von Zier- und Nutzpflanzen und die umfassende Pflege, bis aus einem Setzling ein stolzes und farbig blühendes Gewächs geworden ist.
Ein Wirtschaftsbereich, dem wir auch mit großer Begeisterung begegnen sollten.