Gespräch mit Ingrid Weiss, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen im Rhein-Erft-Kreis

Vor über 15 Jahren im Januar 2003 wurde die Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen Rhein-Erft-Kreis von 8 Leiter/innen von Selbsthilfegruppen verschiedenster Krankheiten gegründet.

In schwierigen Lebenslagen unbürokratisch und kompetent Rat zu erhalten ist für viele Menschen eine wichtige Unterstützung, um auf plötzlich auftretende Belastungen, wie insbesondere bei Krankheiten reagieren zu können. In diesem Bereich spielt deshalb das Ehrenamt eine bedeutende Rolle und zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Schwelle zur Kontaktaufnahme niedrig angesetzt ist und die Hilfe hierdurch besonders effektiv gestaltet werden kann. Im Gespräch mit der langjährigen und unermüdlichen Vorsitzenden Ingrid Weiss habe ich in dieser Woche die aktuelle Situation der Arbeitsgemeinschaft und hierbei auch entsprechende Fragestellungen der aktuellen Gesetzgebung thematisiert. Als besondere Herausforderung stellt sich leider zunehmend das Gewinnen von Ehrenamtlern dar, die den zunehmenden Gesprächsbedarfen von Hilfesuchenden Rechnung tragen können. Für die Aufrechterhaltung und im Bedarfsfalle auch Neugründung von Selbsthilfegruppen muss sehr darauf geachtet werden, keine bürokratischen Hürden aufzubauen, die entsprechende Initiativen im Keim ersticken könnten. Für mich als Politiker ist der Hinweis deshalb immer besonders wertvoll, weil Gesichtspunkte, die in der Praxis auftreten und identifiziert werden in den Gesetzgebungsprozess einfließen müssen. So tauschten wir uns über die Frage aus, ob nicht die Demenzerkrankung auch im Rahmen der Anerkennung des Grads der Behinderung (früher Schwerbehinderteneigenschaft) Berücksichtigung finden könnte und sollte. So könnten Erleichterungen insbesondere bei der Beförderung und der Mobilität von Menschen, die unter Demenz leiden, erreicht werden.

Wertvoll ist für den Gesamtthemenbereich der ständige Abgleich zwischen den gesetzlichen Rahmenbedingungen und den neuauftretenden Bedürfnissen, die auch aus technischen Fortschritten, wie z. B. der Digitalisierung resultieren.

Weitere Infos unter www.ag-shg.de

60 Jahre Umsiedlungsort Epprath

Am Tag der Deutschen Einheit durfte ich aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums der Umsiedlung des Ortes Epprath, der jetzt Bestandteil von Bedburg-Kaster ist, ein Grußwort sprechen, in dem ich die Brücke zwischen der Gesichte der Braunkohle und der heutigen gesamtpolitischen Diskussion schlagen konnte.

Unter der Leitung von Willibert Düster hat das Organisationsteam sorgfältig die Geschichte der Umsiedlung des Ortes aufgearbeitet und mit der Enthüllung eine Erinnerungsstele dazu beigetragen, dass diese Ereignisse, die unsere Landschaft und die darin lebenden Menschen geprägt haben in Erinnerung bleiben und auch die Möglichkeit besteht, sich hiermit positiv auseinanderzusetzen.

Die große Zahl der Gäste und ebenso vieler Zeitzeugen war für mich ein starkes Signal dafür, dass Umsiedlung keineswegs zur Zerstörung und Zerrissenheit führt, sondern die aktive Gemeinschaft der ehemaligen Nachbarn und Freunde geeignet ist diese Gemeinschaft auch am neuen Wohnort zu pflegen und fortzusetzen.

Der Tag war deshalb ein Symbol für gelungene Umsiedlung und ein freudiges Ereignis für alle Teilnehmer.

Herzlichen Glückwunsch und ein herzliches Glückauf.

Tag der Deutschen Einheit

Zum 28. Mal feierten wir in dieser Woche den Tag der Deutschen Einheit und damit das wunderbare Ereignis der friedlichen Vereinigung beider Teile unseres Heimatlandes. An diesem Tag zog es mich allerdings nicht zu den großartigen und fröhlichen Feierlichkeiten, die in diesem Jahr im ständigen Wechsel zwischen den Bundesländern von der Stadt Berlin ausgerichtet wurden, sondern zu einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung am alten Parlamentssitz in Bonn, wo unter dem Titel „Bonner Forum zur Einheit. Deutschland und Europa.“ der Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Norbert Lammert mit dem Autor Michael Köhlmeier und dem Komponisten Stefan Heucke über Gedanken zu diesem Feiertag diskutierte. Die dortigen Reflexionen über die Innen- und Außenwahrnehmung unseres Landes, die Wahrnehmung unserer nationalen Symbole, wie etwa der Nationalhymne und das Verhältnis zu unseren europäischen Nachbarländern waren ein spannender Strauß von Themen, dem hunderte von Zuhörern gespannt folgten.

Es ist immer wieder eine Bereicherung, den wohlgewählten und wohlgesetzten Worten und der scharfen Analyse von Prof. Dr. Norbert Lammert folgen zu können. Die Veranstaltung war deshalb für mich ein echter Höhepunkt des Feiertages.

5 Jahre Demenzcafé Pulheim-Stommeln

Wer Beate Wallraff kennt, weiß, dass sie mit ihrer Begeisterung und herzlichen Überredungskunst Berge versetzen und Herzen erweichen kann. Deshalb war das Demenzcafé in Pulheim-Stommeln aus Anlass des 5. Geburtstages mit vielen Gästen und Besuchern gefüllt, um dem Team unter Leitung von Beate Wallraff für die Arbeit zu danken und herzlich zu gratulieren.

Auch wenn das Krankheitsbild der Demenz in der Zwischenzeit Eingang in die Anerkennung der Pflegeversicherung gefunden hat, sind die Aufgaben zur Betreuung und Versorgung erkrankter Menschen noch weitestgehend in der Anfangsphase. Insbesondere auch die Angehörigen schätzen Möglichkeiten der Unterstützung und Entlastung, so dass sich das Demenzcafé auch höchster Anerkennung und regelmäßiger Besuche sicher sein kann.

Herzlichen Glückwunsch und viel Freude und Erfolg bei dieser wichtigen Aufgabe.

Unternehmensbesuche im Rhein-Erft-Kreis

Beim Thema Wirtschaft findet zurzeit die Diskussion um den Strukturwandel im Rhein-Erft-Kreis besondere Aufmerksamkeit.

Natürlich ist der Blick in die Zukunft eine wichtige Perspektive, um den entstehenden Herausforderungen gerecht werden zu können. Die gleiche Aufmerksamkeit verdienen allerdings die bereits heute schon im Rhein-Erft-Kreis tätigen mittelständischen Unternehmen, die sowohl als Ausbildungsstätte als auch als zuverlässige Arbeitgeber, Steuerzahler und nicht zuletzt natürlich als innovative Produktionsunternehmen die wirtschaftliche Landschaft des Rhein-Erft-Kreises prägen.

Gerne habe ich deshalb in dieser Woche drei Handwerksbetriebe der als klassisch zu bezeichnenden Gewerke besucht, um Eindrücke aus der modernen Handwerkswelt zu gewinnen. In der Tischlerei Schüller und Staudner in Pulheim-Brauweiler traf ich die beiden Inhaber und Tischlermeister Josef Schüller und Bernd Staudner an ihrem PC-Arbeitsplatz, wo mit modernen CAD-Konstruktionssystemen hochwertige Innenausbaukonzepte geplant, gestaltet und für die weitere Herstellung durch ein CNC-System in der Werkzeughalle vorbereitet werden. Trotz dieses digitalen Einstiegs ist natürlich die fachliche Basis weiterhin unverzichtbar. Materialkunde, traditionelle Verarbeitungsmethode und die moderne Kombination mit Farbe, Licht und anderen Materialien machen aus dem Berufsbild ein hochmodernes, kreatives und auch innovatives Arbeitsfeld.

Weitere Infos unter: www.schuellerstaudner.de

Der Weg führe dann weiter nach Hürth, wo in direkter Nachbarschaft der Elektromeisterbetrieb Breitbach mit dem jugendlichen Meister Torsten Breitbach mir ein Tätigkeitsbild aufzeigte, das bei der traditionellen Energieversorgung – mittlerweile gespeist durch Solarenergie – über Smarthome-Technik bis hin zur Digitalverkabelung und Schaffung von Sicherheitstechnik reicht. Thorsten Breitbach wies nachdrücklich darauf hin, dass es sinnvoll wäre, wenn nach einer ca. 2jährigen Grundausbildung die Möglichkeit der Spezialisierung mit entsprechendem Fachabschluss eröffnet werden würde. Dies wird zum einen dem immer umfassender werdenden Ausbildungsstoff gerecht und ermöglicht den Auszubildenden auch eine neigungsgerechte Ausbildung.

Weitere Infos unter: www.elektro-breitbach.de

Auf der anderen Seite des Betriebsgeländes traf ich sodann im Metallbaubetrieb Pesch auf den Seniorinhaber Achim Pötz, der mir vertiefende Einblicke in den modernen Metallbau des 21. Jahrhunderts gab. Der Kreation von Fenster- und Türanlagen sind heute praktisch überhaupt keine Grenzen mehr gesetzt. Verbindungen, Beschichtungen aber vor allen Dingen auch Sicherheitsbeschläge sind die besonderen Herausforderungen dieses Berufsbildes. Auch hier ist die computergestützte Bearbeitung überhaupt nicht mehr wegzudenken, was neben einer Verkürzung der Bearbeitungsprozesse zu einer Steigerung der Präzession und auch zu einer Erleichterung für die Mitarbeiter führt.

Weitere Infos unter: www.metallbau-pesch.de

Alle drei Unternehmen, die umfangreich berufliche Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen, legen im Rahmen ihrer Auftragsakquise auch Wert auf einen gesunden Mix und die Versorgung des normalen privaten Hausbauers ebenso wie des industriellen Bauherrn. Herausragendes Merkmal im Zeitalter der Digitalisierung ist und bleibt allerdings die hohe Qualität der individuellen Beratung und der Gestaltung von Lösungsansätzen. Es stellt sich auch als aus meiner Sicht unzulässigem Marketingtrick dar, dass der individuelle Handwerksbetrieb gegenüber den zahlreichen Massenkonfektionsdigitalportalen zeitlich und preislich nicht konkurrenzfähig sei. Hier kann dem Kunden und Verbraucher nur dringend ein vernünftiger Vergleich anempfohlen werden.

Die drei Unternehmen haben mir wiederum bestätigt, dass das Handwerk im Rhein-Erft-Kreis modern, jung, leistungsfähig und zukunftsorientiert aufgestellt ist. Dieser Bereich sollte deshalb im Rahmen unseres Strukturwandels unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Deshalb steht für mich auch in Kürze in Berlin ein Treffen mit dem Präsidenten des Zentralverbandes des Handwerks (ZdH), unserem Rhein-Erft-Kreisler Hans Peter Wollseifer an.

Unternehmensbesuch Bäckerei Schneider

Nachdem nunmehr die Neubaumaßnahme der Bäckerei Schneider mit ihrer neuen Produktionsstätte und Firmenzentrale abgeschlossen ist, habe ich im Rahmen meiner regelmäßigen Unternehmensbesuche einen aktuellen Eindruck einholen können.

Moderne Produktionsabläufe und für die Mitarbeiter angenehme Arbeitsbedingungen haben mich heute beeindruckt. Eine Bereicherung ist auch das große Café und die Verkaufsstelle, die sich direkt im Gebäude befindet.

Es ist sehr erfreulich, dass die lokalen Unternehmer die Standorte zukunftsorientiert entwickeln und damit auch entscheidend dazu beitragen, dass vor Ort vielfältige Arbeitsplätze vorhanden sind, die den Wirtschaftsstandort leistungsfähig abbilden.

Ich freue mich auf die nächsten Begegnungen.