„Wir sind Tradition und Innovation. Visionär, analog und digital. Immer am kreieren, reparieren, erfinden, beraten und bauen. Der Spitzenreiter bei Startup-Gründungen. Die Nachwuchsschmiede der Nation. Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.“ – so bezeichnet die Kreishandwerkerschaft sich selbst in ihren Kampagnen. In der Tat kann ich diese Einschätzung nur bestätigen, wenn ich auf meine vielzähligen Begegnungen und Erfahrungen mit unserem Handwerk im Kreis zurückblicke. Insbesondere in diesem Jahr konnte ich mich auf vielfältigste Weise mit Handwerkern unterschiedlichster Branchen austauschen. Nachfolgend möchte ich auf einige Veranstaltungen zurückblicken:

Regelmäßiger Austausch mit der Kreishandwerkerschaft

Regelmäßig tausche ich mich mit der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft aus. Es geht darum sich über aktuelle Herausforderungen der handwerklichen Betriebe im Kreis informieren zu lassen und neue politische Weichenstellungen aus der Sicht der „Macher“ zu evaluieren. In diesem Jahr war das drohende Diesel-Fahrverbot ein bestimmendes Thema, welches zahlreiche handwerkliche Betriebe massiv belasten würde. Die anfallenden Kosten dürfen nicht einfach auf die Betroffenen umgelegt werden, sondern sind vor allem auch seitens der Automobilindustrie zu leisten. Lösungen im Umgang mit Diesel-Fahrverboten dürfen nicht zu Lasten unseres Handwerks und der Fahrzeughalter gehen. Die Verhältnismäßigkeit muss in dieser Angelegenheit gründlich hinterfragt werden. Eine Lösung im Sinne der Umwelt ist das partielle Fahrverbot nicht – Schadstoffe und Staus werden lediglich verschoben. Durch eine Lahmlegung unserer Infrastruktur erzeugen wir nur einen volkswirtschaftlichen Schaden. Gerne werde ich Seite an Seite mit der Kreishandwerkerschaft für sinnvolle Lösungen arbeiten, statt mit Symbolpolitik die Probleme zu verschieben.
Handwerkskammer Kö”ln

Bekämpfung der Schwarzarbeit

Eine weitere Herausforderung auf die ich seitens der Kreishandwerkerschaft hingewiesen wurde, ist die Bekämpfung der Schwarzarbeit. Hierbei geht es um den Schutz der redlich arbeitenden Handwerker, deren Tätigkeit gestärkt werden muss. Damit das Handwerk im Rhein-Erft-Kreis eine tragende Säule des Mittelstandes bleibt, habe ich im Austausch mit den Behörden in Bund und Kreis angeregt, der praktizierten Schwarzarbeit mancherorts den Kampf anzusagen, damit unsere fleißig arbeitenden Betriebe auch zukünftig den handwerklichen Bedarf decken können. Zukünftig werden mehr Kontrollen durchgeführt und auch Hinweise können wieder schneller den zuständigen Dienststellen beim Zoll und beim Kreis gemeldet werden.

Wirtschaftsfördererkonferenz im Hause der Kreishandwerkerschaft

Gleich im ersten Quartal des Jahres habe ich wie schon im Jahr zuvor zu einer Wirtschaftsfördererkonferenz eingeladen, um wirtschaftliche und strukturelle Entwicklungen im Kreis mit den Wirtschaftsförderern und Bürgermeistern aller zehn Kommunen des Rhein-Erft-Kreises zu beraten. In Düsseldorf, Berlin und Brüssel wird unser Kreis nur Gehör finden, wenn wir mit einer Stimme sprechen. Mit der Tagung habe ich vor Ort neue Akzente setzen und gemeinsame Synergien wecken wollen, um mit geballter Stärke unseren Kreis in der Hauptstadt zu vertreten. In den Räumlichkeiten der Kreishandwerkerschaft in Frechen wurde dem Handwerk ein großer Stellenwert beigemessen. Das Handwerk, solle in der politischen Wahrnehmung wieder eine andere Bedeutung bekommen. Für viele Handwerker ist die Unternehmensnachfolge eine ebenso wichtige Frage, wie der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften. Der zunehmende Lehrermangel an den Berufsschulen bereitet ebenso dem Handwerk große Sorgen wie dringend benötigte Gewerbeflächen zur Erweiterung. In diesem Zusammenhang haben die Kreishandwerkerschaft und die ihr angeschlossenen Innungen ein bemerkenswertes Projekt auf die Schiene gesetzt. Die Handwerksorganisationen planen selbst in eine entsprechende Fläche zu investieren und so einen Gewerbepark zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Handwerksbetriebe zu entwickeln. Eine Idee, die insbesondere bei den anwesenden Wirtschaftsförderern der Kommunen auf großes Interesse gestoßen ist. Diese und viele weitere Themen konnten in einem guten Rahmen ausgiebig diskutiert werden und haben viele Impulse für unsere Städte und insbesondere für das Handwerk freigesetzt.

WIrtschaftsfö”rdererkonferenz

Tagespraktikum in der Malerei im CJD Frechen

Neben den zahlreichen Gesprächen ist es mir ebenso wichtig auch einen praktischen Einblick ins Handwerk zu erhalten, daher habe ich in diesem Jahr ein Tagespraktikum in der Malerei im Christlichen Jugenddorf in Frechen absolviert. Nachdem ich noch im Vorjahr in der Schreinerei tätig war, führte mich in diesem Jahr der Leiter der Abteilung, Herr Wischnewski, am frühen Morgen in den Malerbetrieb ein. Nach einer kurzen Einweisung durfte ich unter Anleitung einer Auszubildenden schnell in die praktische Umsetzung einsteigen. Alte Holzbestände wurden feinsäuberlich von alten Türrahmen zunächst abgeschliffen und anschließend mit weißer Farbe neu grundiert und glänzend lackiert. Im Jugenddorf hat die Tür nun in neuem Glanz ihren alten Platz wiedergefunden.
Ich schätze sehr den Beitrag des CJD zur beruflichen und sozialen Rehabilitation heranwachsender Menschen, da hier durch einen individuellen Ansatz auf jeden Jugendlichen persönlich eingegangen wird. Die Vermittlungsquote nach erfolgreicher Ausbildung ist überaus positiv und vielen wird dadurch ein eigenständiges Leben ermöglicht.

Mir gibt ein Praxistag dieser Art immer einen guten Einblick in die Gegebenheiten in der Einrichtung vor Ort sowie aber auch in die Bedingungen und Voraussetzungen, die unsere Auszubildenden und Ausbildungsleiter wiederfinden. Theoretische Ansätze aus Berlin, greifen nicht immer in der praktischen Anwendung vor Ort. Daher muss hier wechselseitig Theorie und Praxis wiedergespiegelt werden, um beides in Einklang zu bringen.

Sommertour durch den Rhein-Erft-Kreis

Unser Kreis und unser Handwerk sind vielfältig. Davon konnte ich mir bei meiner Sommertour durch zahlreiche Handwerksbetriebe in meinem Wahlkreis ein eigenes Bild machen. Ob innovative Container-Module für den Wohnungsbau aus Kerpen, Reparaturen von E-Tankstellen in Hürth oder präzise Tischlereiprodukte aus Pulheim – viele Neuentwicklungen haben ihre Wiege in unserem Kreis. Über ein Dutzend Betriebe konnte ich hautnah kennenlernen, um wertvolle Informationen und Anregungen zu bekommen, die ich nun in meine Arbeit in Berlin im Sinne unserer Betriebe einbringen werde.

 

Handwerk als Beitrag zum Strukturwandel

Die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ wird bis zum Jahresende nach geeigneten Lösungen für einen geordneten Ausstieg aus der Braunkohle formulieren zu können. Auch die Handwerksunternehmen sorgen sich in diesen Regionen um ihre zukünftige Entwicklung. Dies war für mich Anlass genug zu einer gemeinsamen Sitzung des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH) unter Leitung ihres Präsidenten Hans Peter Wollseifer und die Bundestagsabgeordneten der CDU/CSU-Fraktion aus den betroffenen Regionen nach Berlin einzuladen. Der Zwischenbericht lies dafür leider klare und konkrete Handlungsleitlinien vermissen, zumal die zahlreichen kleinen und mittelgroßen Betriebe lediglich eine untergeordnete Rolle spielten. Das Handwerk muss in den Strukturwandel enger einbezogen werden, da hinterher ohne diese Betriebe nichts umsetzbar ist. Leider ist ihnen bei der Besetzung der Kohle-Kommission keine eigenständige Stimme übertragen worden. Es ist hierfür umso wichtiger auf anderen Wegen die Interessen zu vertreten. Dafür werde ich mich einsetzen – auch im kommenden Jahr.

ZDH und Bundestagsabgeordneten der CDU/CSU-Fraktion