22. Hürther Ausbildungsbörse im Goldenberg-Europakolleg

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Am letzten Samstag fand wieder unter großer Beteiligung der Ausbildungsbetriebe und ebenso einer Schar von jungen Menschen die 22. Ausbildungsbörse im Goldenberg Europakolleg in Hürth statt. Wer der Meinung ist, dass der klassische Ausbildungsberuf nicht mehr gefragt sei, wurde deutlich eines Besseren belehrt.

Das hat aber auch entscheidend damit zu tun, dass auch die herkömmlichen Berufsbilder nicht nur einen anderen Namen bekommen haben, sondern sich viele neue Inhalte der Anwendung ergeben und praktisch in der Regel die Digitalisierung in die Berufsbilder Einzug gefunden hat. Der Augenoptiker misst die Sehstärke mit technischer Unterstützung und auch die typischen Handwerksberufe weisen interessante Ergänzungen auf. Früher war es der Dreher, nun der Zerspahnungstechniker, der jetzt unter Einsatz des CAD-Systems das Werkstück am Computer plant und die Fräsmaschine steuert. Die duale Ausbildung ist gefragter denn je und die Absolventen werden für unseren Wirtschaftskreislauf händeringend gesucht. Ausbildungsbörsen bieten dabei die hervorragende Möglichkeit, hautnah einmal den Berufsinhalt zu erfahren und die eigene Begeisterung dafür zu prüfen.

Wer noch keinen Ausbildungsplatz hat oder noch keine Entscheidung für seine Ausbildung getroffen hat sollte sich mit der Bundesanstalt für Arbeit und der dortigen Berufsberatung oder mit der Kreishandwerkerschaft in Verbindung setzen. Eine umfassende Ausbildung ist der beste Start ins Leben.

Spendenaktion der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Königshoven

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Am vergangenen Sonntag fand die jährliche Spendenvergabe durch die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Königshoven statt. Seit 25 Jahren vergibt die Bruderschaft das Ergebnis der über das Jahr getätigten Sammlungen an karitative Vereinigungen.

In diesem Jahr wurde die Initiative Bunte Hände Aachen, Hospiz Bergheim/Bedburg und der Förderverein des Krankenhauses St. Hubertus-Stift Bedburg bedacht. Mit jeweils 1.033 Euro konnten ansehnliche Beträge zur Verfügung gestellt werden. Hervorzuheben ist neben dem allgemeinen sozialen Engagement auch der Umstand, dass die Bruderschaft die Umsiedlung Mitte der 70er Jahre mit einem beispielhaften Zusammenhalt überstanden hat und sich auch heute dem Brauchtum und dem Erhalt der Erinnerung als positives Signal der Region verschrieben hat. So sind die Petruskapelle und viele andere Projekte Zeichen der Geschichte und der Erinnerung, die bis heute trägt. Positiver Gemeinschaftsgeist zur Bewältigung besonderer Aufgaben und Belastungen muss uns allen Vorbild für die Herausforderungen sein, mit denen wir in diese Tagen konfrontiert werden.

Deshalb gebührt der Bruderschaft unter Führung des Bürgermeisters Georg Jobs gleich in mehrfacher Hinsicht unser Dank.

Globale Gesundheit in Genf

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Ohne Zwischenstopp in Bedburg ging es direkt weiter nach Genf, wo ich als Mitglied im Unterausschuss Globale Gesundheit die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und weitere Institutionen besuchte. Praktisch die gesamte Weltgemeinschaft ist dort vertreten und beschäftigt sich mit den Herausforderungen, die sich aus Krankheiten, Pandemien, aber auch der Schaffung von Gesundheitssystemen oder dem Austausch von Wissen im Gesundheitssektor ergeben. Nach der Ebola-Krise und mit Amtsantritt von Generaldirektor Dr. Tedros wird die WHO stärker operativ ausgerichtet und soll auch jeweils vor Ort handlungsfähig sein.

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Ein wichtiges Thema sind die antimikrobiellen Resistenzen, die auch für uns eine Gefahr sind und die eine Änderung im Umgang mit Antibiotika dringend erfordern. Der Wirkstoff muss richtig nach der Verordnung, nicht unnötig und vollem nicht unsinnig im Rahmen allgemeiner Profilaxe, genommen werden. Hier spielt die Behandlung von Nahrungsmitteln eine gewaltige Rolle, weil wir über diesen Weg ebenfalls Resistenzen entwickeln können. Forschungen gegen bekannte und auch neu auftretende Erkrankungen sind national und international voranzutreiben. Bei erfolgreichen Projekten muss aber auch das Ergebnis geschützt werden, was uns in der WIPO – Organisation zum Schutz geistigen Eigentums – nachdrücklich beschrieben wurde. In der Welt der künstlichen Intelligenz und der Digitalisierung stellen sich aber eine Reihe von Fragen, die der Klärung bedürfen.

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Beim Weltverband der Ärzteschaft standen ethische Fragen auf der Tagesordnung, weil sich der Aufgabeninhalt und das Selbstverständnis der Ärzteschaft unter den Einflüssen von neuen Behandlungsmethoden und Arzneimitteln ebenfalls verändern. Sollen Krankheiten, vor allem wenn sie vererbbar sein könnten durch Eingriffe in das Erbgut behandelt werden? Wie weit dürften solche Eingriffe gehen? All dies kommt auf uns zu.

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Genf ist ein Zentrum für die Fragen der Vereinten Nationen. Deutschland ist hier intensiv tätig und ein gefragter Partner. Wir brauchen diese Vernetzung, um unsere Interessen wahrzunehmen und entscheidend dafür zu sorgen, dass Europa ein Gegengewicht zwischen den USA und Russland sowie China bleibt. Die Globale Gesundheit war bei jedem Termin Bestandteil der Gespräche und es wird deutlich, dass es sich um ein umfassendes Thema handelt, dass auch Rechtsstaatlichkeit, Sicherheit, Krisenprävention, Entwicklung und Wirtschaft sowie Forschung und Technik in sich vereint. Es wird eine Reihe von Anschlussgesprächen geben.

Ergebnisse der Strukturkommission

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Am späten Samstagnachmittag war der Sitzungssaal im Kreishaus in Bergheim bis auf den letzten Platz gefüllt, als Landeswirtschaftsminister Prof. Pinkwart und Landrat Michael Kreuzberg noch einmal den Bericht der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung (WSB) erläuterten. Zum Inhalt des Berichts habe ich ja bereits ausführlich ausgeführt. Entscheidend war die Erkenntnis, dass die Verantwortlichen in den Kommunen jetzt die Vorgaben des Berichts in die Praxis umsetzen möchten, dazu aber noch eine Reihe von Umsetzungsschritten erforderlich sind und diese abgestimmt werden müssen. Es müssen nun die Praxisgespräche aufgenommen werden, um die Inhalte der notwendigen Gesetze zu ermitteln, die Planungsverfahren abzustimmen und vor allem die konkreten Bedarfe für jede Kommune zu ermitteln. Die Bereitschaft dazu war in den Redebeiträgen der Bürgermeister aus dem ganzen Revier klar erkennbar, aber auch das Bewusstsein, das keine Zeit vergeudet werden darf. Und es wird nicht nur eine Frage des Geldes sein, um die Projekte aus dem Boden zu stampfen. Es braucht ebenso Realismus, denn aus Traumschlössern entstehen keine Arbeitsplätze.

Aus meiner Sicht sollte nun auch nicht mehr jede Formulierung im Bericht kommentiert und bewertet werden. Natürlich wäre die reine Sicht des Rheinischen Reviers ein andere gewesen, andererseits empfinde ich die gesamtgesellschaftliche Diskussion als bemerkenswert und sie wird sich nicht nur von den eingefleischten Anhängern der Grünen geführt. Wir dürfen auch nicht die Augen davor verschließen, dass die Wahrnehmung mit steigender Entfernung zu den Revieren auch eine andere wird. Der Bericht ist der Rahmen und die Richtung in der wir uns bewegen sollen. Die zahllosen Gespräche – zuletzt auch mit den Azubis von RWE – haben mir aber die Überzeugung gegeben, dass wir so viel Selbstbewusstsein und Fachkunde haben, dass die Aufgabe zu bewältigen ist. Dies erfordert aber konzentriert Zusammenarbeit und wir haben auch die Berechtigung, unseren lokalen Standpunkt zu verteidigen, wenn dies nötig ist. Die Bevölkerung und die Mitarbeiter waren und sind Teil eines lange verabredeten Generationenplanes, der vor allem neben der wirtschaftlichen Situation auch den Rückbau unserer Landschaft zum Inhalt hatte. Auch dieser Teil darf unter keinen Umständen übersehen oder vergessen werden. Aktivisten kommen und gehen – die Menschen unseres Reviers bleiben.

Am Montag werden wir in Berlin mit den Landesgruppen der betroffenen Reviere auch noch einmal direkt im Kanzleramt tagen und die nächsten Schritte beraten.

Mit dem Klimakreis in Brüssel

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In dieser Woche war der Schreibtisch im Wahlkreisbüro verwaist, weil überregionale Termine anstanden. Zunächst ging es am Montag mit dem Klimakreis der CDU/CSU-Fraktion unter Leitung der Vorsitzenden und klimapolitischen Sprecherin Dr. Anka Weißgerber MdB nach Brüssel. Mit zahlreichen Abgeordneten des Europaparlaments und der Kommission wurde die aktuellen Klimafragen um CO2 und NOX bzw. Feinstaub diskutiert und die weitere Entwicklung besprochen. Deutschland muss hart verhandeln, damit nicht weitere Verschärfungen erfolgen.

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Eine Reihe von Ländern verfolgen zurzeit ambitionierte Ziele, die unsere Wirtschaft und den Verkehr belasten könnten. Für unser Revier war von Bedeutung, dass wir nicht durch die Kommission durch Regelungen der Beihilfe bzw. Wettbewerbsregeln an der Sicherung der Versorgung und der Stabilität der Preise gehindert werden. Ich habe noch einmal deutlich unsere Bedürfnisse betont und präzise beschrieben. Die Gespräche haben mir aber auch noch einmal deutlich gemacht, dass es bei der Europawahl auch entscheidend darum geht, stabile und vernunftorientierte Mehrheiten zu sichern, damit wirtschaftlicher Sachverstand regiert.

Populisten ohne Verantwortungsbewusstsein und ökologische Träumer schaden dem Wirtschaftsstandort Deutschland dramatisch.

Revierkonferenz auf Schloss Paffendorf

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Auch heute Morgen war der Bericht der Strukturkommission bei einer weiteren Konferenz von RWE Thema und Gegenstand der Diskussion. Die Gespräche arbeiten nun zunehmend die wichtigen Punkte heraus und zeigen aber auch, dass mit so fasst beiläufigen Bemerkungen wie der Aussage, dass der Erhalt vom Hambacher Forst „wünschenswert sei“, Vorgänge von enormen Ausmaß angestoßen werden könnten.

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Ingenieurtechnisch mag dies alles zu bewältigen sein. Aber wieviel Aufwand entsteht dadurch und welche Planungen müssen umgestellt werden, die für die CO2-Reduktion vollkommen belanglos sind? Ferner binden sie enorme Gelder und verzögern die Arbeiten am Strukturwandel, die für die Menschen und die Stromproduktion wesentlich wichtiger sind. Bleibt der Wald, verliert Elsdorf Fläche für die Landwirtschaft und die Ansiedlung, weil die Rekultivierung nicht am Ortsrand fortschreiten kann.

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Selbst wenn wir uns alle konsequent der Reduktion von CO2 verschreiben wollen, sollten und ja müssen wir auch unterscheiden, was wirklich nützt und was nur reine Symbolik ist. Gerade die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Verlauf der Rückführung der Kraftwerke wird eine echte Herkulesaufgabe sein, die alle Ideen und Möglichkeiten der Gestaltung fordert. Wir müssen deshalb sehr ernsthaft auch eine Diskussion über die Verhältnismäßigkeit und Sinnhaftigkeit von bestimmten Forderungen führen. Ausstieg ist kein Selbstzweck. Lassen wir uns den Verstand nicht von Ideologie vernebeln.