Berlin, 16.07.2019

Das Krankenhaus vor Ort muss auch 2030 ein wichtiger Anker für die gesundheitliche Versorgung sein

Dr. Georg Kippels – MdB

Die Bertelsmann Stiftung hat in einer neuen Studie dargelegt, dass über 1.000 kleinere Krankenhäuser in Deutschland geschlossen werden könnten, um die gesundheitliche Versorgung zu verbessern.

 

„Das Krankenhaus vor Ort ist für viele Menschen ein wichtiger Ankerpunkt. Es bietet in gesundheitlichen Notlagen eine schnell erreichbare Versorgung, auf die die Menschen vertrauen. Funktionierende und von der Bevölkerung stark frequentierte Krankenhäuser und Klinken nach dem Rotstiftprinzip zu schließen, wäre für ländliche Regionen in Deutschland ein herber Rückschlag“, sagt Dr. Georg Kippels, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages.

 

Kippels warne deshalb ausdrücklich vor übereiligen Schnellschüssen und Signalen der Politik, die die Menschen außerhalb der großen Städte verunsichern. Damit gefährde man auch Investitionen in kleinere Häuser und heize die ohnehin schon angespannte Situation in der Personalgewinnung weiter an. „Aufgabe der Politik ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen wie eine umfangreiche Krankenhausversorgung abseits der städtischen Ballungsräume auch in Zukunft vorgehalten und finanziert werden kann“, sagt Kippels mit Blick auf den Rhein-Erft-Kreis.

 

Erst in der vergangenen Woche hat die Bundesregierung verkündet, 120 Krankenhäuser abseits der großen Städte mit zusätzlich 400.000 Euro pro Klinik ab dem kommenden Jahr zu fördern. Damit soll sichergestellt werden, dass die in den Krankenhäusern anfallenden Pflegepersonalkosten vollständig von den Kostenträgern finanziert werden. Hierfür stellen die Krankenkassen 50 Millionen Euro im Jahr zusätzlich zur Verfügung.