1. August 2019 – Stärkung für Auszubildende und Familien

Ausbildung und Familie

Mit dem gestrigen 1. August 2019 treten neue Gesetze in Kraft. Die Bundesregierung sorgt mit den Neuregelungen für mehr Investitionen in Bildung und unsere junge Generation. Einige dieser zahlreichen Änderungen möchte ich Ihnen im Folgenden erläutern:

Starke-Familien-Gesetz: Familien mit geringerem Einkommen werden unterstützt. Mit höherem Kinderzuschlag und mehr Leistungen für Bildung bekämpft die Bundesregierung Kinderarmut. Das Starke-Familien-Gesetz hilft vor allem Alleinerziehenden. So steigt der Betrag für die Ausstattung mit Schulbedarf von 100 auf 150 Euro pro Schuljahr. Eigenanteile beim Schulessen und der Schülerbeförderung entfallen. Anträge auf Nachhilfe oder Schulausflüge sind nun einfacher zu beantragen.

Gute-Kita-Gesetz: Die finanziellen Beiträge der Eltern sind ab dem im August beginnenden Kita-Jahr nach sozialen Kriterien gestaffelt. Das gab es bisher nur in einigen Bundesländern, nun gilt es bundesweit. Außerdem zahlen Familien, die Wohngeld und Kinderzuschlag erhalten überhaupt keine Kitabeiträge mehr für ihre Kinder.

BAföG: Der Förderhöchstbetrag steigt von 735 Euro auf 861 Euro monatlich. Der Freibetrag für das Einkommen der Eltern – Grundlage für die Berechnung des Anspruchs – liegt höher. Damit kommen mehr Studierende in den Genuss von BAföG. Zudem sind die Rückzahlungskonditionen sozial gerechter.

Auszubildende: Zum Start des Ausbildungsjahres am 1. August 2019 steigt die Berufsausbildungsbeihilfe für Auszubildende. Der Höchstbetrag für Lebensunterhalt und Wohnen erhöht sich von derzeit 622 Euro auf 716 Euro monatlich. Auch das Ausbildungsgeld für junge Menschen mit Behinderung wird angehoben.

Ausländerbeschäftigungsförderungsgesetz: Geflüchtete haben mit diesem sperrig klingenden Begriff nun schneller Zugang zu Integrations- und Sprachkursen. Außerdem erleichtert ihnen das Gesetz den Einstieg in die Berufsausbildung. Ziel ist es, Asylsuchende mit guter Bleibeperspektive schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Sollten Sie zu einer dieser Neuerungen noch Fragen haben, zögern Sie nicht mich unter den bekannten Kommunikationsdaten zu kontaktieren.

11. Bergheimer Tag der Begegnung

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Heute Morgen fand traditionell in der Gaststätte Hotel Konert die Pressekonferenz zur Ankündigung des 11. Bergheimer Tages der Begegnung statt. Dieser findet in diesem Jahr am 23. und 24.08.2019 statt, wobei HandiCap – Die Messe freitags und das Bergheimer Bier- und Weinfest am Samstag stattfindet.

Mit dem neuen Ablauf soll zunächst einmal sichergestellt werden, dass sich die Veranstaltungen nicht wechselseitig die Aufmerksamkeit der Besucher nehmen aber auch gerade die beiden Themenbereiche so miteinander verbunden werden, dass sich die wechselseitigen Begegnungen, Gespräche und Erfahrungen im wahrsten Sinne des Wortes barrierefrei und unter dem Inklusionsgedanken befruchten können.

Im 11. Jahr wird in Bergheim weiterhin der Gedanke der Inklusion ganzheitlich betrachtet und durch den SHG Handicap e.V. gesellschaftspolitisch und auch im Rahmen der kommunalen Gremien fachkundig vertreten und vorangetrieben.

Bedauerlicherweise haben noch viele Menschen ein Problem im Umgang mit der Inklusion, weil sie unzureichende Kenntnisse und Erfahrungen haben oder aber schlicht nur die Befürchtung, hierbei Fehler begehen zu können, die von Menschen mit Beeinträchtigungen dann Fehlverstanden werden könnten. Inklusion bedarf einer ganzheitlichen Betrachtung und vor allen Dingen grundsätzlich der Bereitschaft zur Suche nach Umsetzungswegen und nicht den Reflex, bei auftretenden Umsetzungsschwierigkeiten sofort die fehlende Machbarkeit festzustellen. In diesem Sinne ist auch das Motto meines ehemaligen MdB-Kollegen und Behindertenbeauftragten Hubert Hüppe zu verstehen, der dies sehr schön mit dem Satz zusammengefasst hat: „Wer Inklusion will, sucht Wege, wer sie nicht will, sucht Begründungen.“.

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Der Tag der Begegnung ist in Bergheim mittlerweile fest etabliert und erfreut sich großer Beliebtheit. Die aufgelockerte Atmosphäre durch die Zusammenarbeit mit der Karnevalsgesellschaft ABC Bergheim zeigt auch, dass die Inklusion Freude bereiten kann und die Menschen motiviert, sich auf den richtigen Weg zu machen.

Ich kann Sie deshalb nur ermutigen, am Freitag und am Samstag die Veranstaltungen mit Ihrem Besuch und Ihrem Interesse zu würdigen. Ich hoffe wir treffen uns zu einem Gespräch über die Inklusion und zu einem erfrischenden Getränk vor dem Medio in Bergheim.

Offene Ausbildungsplätze

Ausbildung Handwerk

Viele Jugendliche im Rhein-Erft-Kreis beginnen in diesen Wochen mit einem neuen Lebensabschnitt. Nach dem der Schulabschluss in der Tasche ist, findet die weitere berufliche Qualifikation und Orientierung statt. Neben einem Studium ist auch eine Ausbildungsstelle ein mindestens ebenso attraktiver Start in einen neuen Lebensabschnitt. Gerade Fachkräfte insbesondere im handwerklichen Bereich werden händeringend gesucht. Aus den regelmäßigen Besuchen und Gesprächen in den Betrieben des Rhein-Erft-Kreises weiß ich, dass eine klassische Ausbildung mehr Zukunft denn je bietet und die Tätigkeit mit komplexen und hochmodernen Technologien verbunden ist. Es stehen alle Wege offen, um bei guter Leistung auch schnell in Führungsverantwortung in zukunftssichere und außerordentlich gut bezahlte Positionen zu kommen.

Die aktuellen Statistiken (Stand: Juli 2019) der Bundesagentur für Arbeit belegen, dass noch ausreichend offene Ausbildungsstellen für interessierte Bewerber im Rhein-Erft-Kreis zur Verfügung stehen. Von 2.563 gemeldeten Bewerbern für Berufsausbildungsstellen sind noch 753 unversorgt. Doch die Betriebe sind ebenso auf der Suche. Von den 2.011 gemeldeten Berufsausbildungsstellen sind noch 923 unbesetzt. Oftmals ist noch keine geeignete Bewerbung eingegangen, obwohl die Rahmenbedingungen für den Auszubildenden ideal wären.

In allen Berufsgruppen besteht noch Bedarf. Landwirtschaft, Industrie und Handwerk suchen ebenso wie die Unternehmen im Dienstleistungsgewerbe oder im kaufmännischen Bereich. Auch Initiativbewerbungen können sich lohnen. Manche Unternehmen schreiben gar nicht mehr ihre Stellen aus, da bereits in den vergangenen Jahren die Suche ergebnislos blieb. Dies belegen auch die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit – demnach wurden dort im Vergleich zum Vorjahr 17% weniger Berufsausbildungsstellen gemeldet.

Der heute bestehende Mangel an ausbildungswilligen Jugendlichen ist auch das Resultat einer über Jahre fehlgeleiteten Bildungspolitik, die Eltern und Schülern den Eindruck vom Studium als Allheilmittel vermittelt hat. Es ist wichtig, dass wir an Schulen mehr Berufsorientierung bieten und den Heranwachsenden aufzeigen, dass die Ausbildung auch eine entscheidende Säule unseres wirtschaftlichen Wohlstands darstellt. Die Produktivität des Landes entsteht nicht nur am Bürotisch, sondern besonders in den kleinen und mittelständischen Unternehmen. Gerade in Krisenzeiten hat sich gezeigt, dass sie Stabilität und Sicherheit garantieren.

Reitstunden für Benachteiligte

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Diese Woche habe ich den TheraKids e.V. in Bergheim-Büsdorf besucht. Die Eheleute Mark & Sarah Kilimann bieten erlebnispädagogisches Reiten in der Windmühlenstraße in Bergheim-Büsdorf an und bereiten Kindern und Erwachsenen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigen viel Freude. In liebevoller Atmosphäre und mit viel Spiel sowie auch unter qualifizierter fachlicher Anleitung wird der perfekte Ausgleich zum Alltag angeboten.

Ich konnte mir von diesem tollen Projekt einen guten Eindruck vermitteln und unterstütze gerne den Verein beim Vorhaben hier auch geeignete Zukunftsperspektiven weiter auszubauen. Die Vereinsmitglieder wirken allesamt ehrenamtlich und nebenberuflich. Viele sind hauptberuflich im medizinischen Bereich beschäftigt und bringen ihre Expertise in die Vereinsarbeit ein. Ebenso engagieren sich auch beratend Psychotherapeuten und Psychologen, um Hilfestellungen zu geben. Alle verfolgen mit viel Leidenschaft und Energie engagiert das Ziel, benachteiligten Menschen glückliche Stunden zu bereiten. Dies ist aller Ehren wert.

Zahlreiche Projekte werden auch mit Vereinen, Einrichtungen, Schulen und Kindergärten durchgeführt. Dementsprechend bunt ist das Angebot für Kinder mit motorischen oder geistigen Entwicklungsverzögerungen. Alle werden willkommen geheißen, ganz egal ob ADS, ADHS, Down-Syndrom, Blindheit, Lähmung, körperliche Schäden oder Fehlstellungen oder andere Beeinträchtigungen vorherrschen. Es wird bedarfsorientiert und individuell geholfen. Jeder ist gern gesehen.

Wer die Arbeit gerne unterstützen möchte, findet unter folgendem Link weitere Informationen: www.therakids.de

Brauchtum und Schützenwesen im Rhein-Erft-Kreis

Schon in den vergangenen Rundbriefen habe ich von meinen vielfältigen Besuchen rundherum im Rhein-Erft-Kreis bei Schützenveranstaltungen berichtet. Der Veranstaltungskalender ist dicht gedrängt und zeigt deutlich, dass diese Form der Brauchtumspflege in unserer Gesellschaft tief verwurzelt ist. Auch wenn am vergangenen Wochenende der Sommer eine Pause eingelegt hatte und sich die Schützenfamilie mit Schirmen gegen das Nass von oben schützen musste, hat dies der Freude keinen Abbruch getan. Besonders bemerkenswert ist vor allen Dingen, dass sich die Gesellschaften aus den verschiedenen Städten bzw. Ortsteilen intensiv untereinander unterstützen und dadurch die Fortsetzung der Tradition gewährleistet ist.

Auffallend und bewundernswert ist gerade in unserer Region, dass Erinnerungen an ehemalige Ortschaften, die durch den Tagebau umgesiedelt wurden, wach gehalten werden, dies aber ohne jeden Groll oder Verbitterung geschieht, sondern im Rahmen einer bewussten Verarbeitung eines über Jahrzehnte wichtigen Wirtschaftsbereichs aus dem der Einzelne durchaus auch Vorteile im Rahmen sicherer Arbeitsplätze und der Finanzierung der Kommunen ziehen konnte.

Ich hoffe zuversichtlich, dass es gelingt, diese Tradition auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten als identitätsstiftendes Merkmal des Rheinlandes und des rheinischen Reviers am Leben zu erhalten und fortzusetzen. Ich werde persönlich aus tieferer innerer Überzeugung zu diesem Teil der Heimatpflege meinen Beitrag leisten, denn nicht umsonst sind die drei Kernbegriffe des Schützenwesens „Glaube, Sitte, Heimat“.

Im Miteinander dieser Faktoren ist eine Gesellschaft lebenswert und lebensfähig.