Corona – wie geht es weiter

Wie sehr sehne ich mich nach einem Freitag, an dem ich im Newsletter das Ende der Krise verkünden kann und wir gemeinsam dann die Pläne für das Hochfahren unserer Gesellschaft und die Wirtschaft schmieden werden.

Heute weiß ich aber nicht, wann das sein wird und ich weiß auch nicht, wieviel Arbeit dann vor uns liegt und ich weiß auch nicht wie viele Opfer wir dann beklagen müssen, sowohl an Menschen als auch an Betrieben und Arbeitsplätzen.

Heute weiß ich aber sehr wohl, dass es nun 5 vor 12 ist, dass unsere Bevölkerung die Aufgabe aus eigener Kraft und im Sinne des Gemeinschaftsgeistes angeht. Heute müssen die Straßen wie leergefegt sein und die Wege, die unvermeidlich sind müssen schnell und mit Abstand zu den anderen zurückgelegt werden. Jetzt und heute und hier und nicht irgendwann und nicht irgendwer!

Eine Reihe von Menschen scheinen der Meinung zu sein, dass es besonders cool oder stark klingt, wenn man nach der Ausgangssperre ruft. Zeiten wie jetzt sind immer die Stunden der Populisten und Besserwisser. Die Geschichte hat aber gezeigt, dass mit dieser Methode noch nie wirklich Problem nachhaltig gelöst worden sind.

Wer heute Morgen die Pressekonferenz des Robert-Koch-Instituts mit ihrem Präsidenten Prof. Dr. Wieler verfolgt hat, der dürfte gemerkt haben, dass die Bedrohlichkeit der Lage auch diesem erfahrenen Wissenschaftler enorm unter die Haut geht. Wenn dann von anderer Seite von Eitelkeit oder Eigeninteresse der Handelnden die Rede ist, ist genau das Zeichen der Stimmung der Gesellschaft, die uns gerade daran hindert, die Lösung einfach mit Vernunft, Selbstkontrolle und Disziplin abzuwickeln.

Das Virus wandert nicht über die Straßen, sondern die Menschen, die mit dem Virus infiziert sind und die es wissen, aber noch mehr, die es vielleicht eben noch nicht wissen. Erschreckenderweise wird es auch noch bei Arztkontakten verschwiegen, so dass der Schaden auch noch vergrößert wird, weil medizinische Kräfte in Quarantäne müssen.

Was sind deshalb zurzeit die Verhaltensregeln, die zu beachten sind:

  1. Ob mit oder ohne Ausgangssperre ist die oberste Verhaltensmaxime, den sozialen Kontakt auf ein absolutes Minimum herunterzufahren. Dies gilt auch innerhalb der sogenannten erlaubten Kontakte innerhalb der Familie, weil es einzig und allein auf die Zahl der Infektionen ankommt!
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  2. Der eigene Gesundheitszustand ist immer kritisch zu würdigen, wenn es zu Auffälligkeiten kommt, aber dann ist genau nach Anweisung zu verfahren, damit unnötige Inanspruchnahme des Gesundheitssystem vermieden wird. Ebenso darf aber auch niemand durch Unterlassen von Hinweisen ohne Not in weitere Probleme gebracht werden. Offenbaren sie also Kontakte oder Vermutungen, damit diese bewertet werden können. Innerhalb des Rhein-Erft-Kreises können Sie die 0 22 71 – 83 12 345 kontaktieren. Darüber hinaus stehen Ihnen auch die bundesweit gültigen Rufnummern zur Verfügung.20kw12_Hotlines
  3. Nur offizielle Informationen befolgen. Schützen sie sich durch genau Kontrolle vor Fake News.
  4. Verhalten Sie sich diszipliniert bei den Einkäufen. Beachten Sie die Abstandsregeln, die Hinweise der Mitarbeiter und unterlassen Sie Hamsterkäufe. Nur mit ausreichendem Personal werden wir die Versorgung sichern können. An den Waren selbst mangelt es definitiv nicht.
  5. Leisten Sie Personen aus den gefährdeten Personengruppen Unterstützung beim Einkauf etc. Pflegen Sie auch durch Anrufe, Mail oder in sonstiger digitaler Form Kontakte, weil die Isolierung bei alleinstehenden Personen oder sogar auch Paaren zu erheblichen psychischen Belastungen führen kann.
  6. Nehmen Sie nur Online-Leistungen in Anspruch, wenn dies wirklich zum jetzigen Zeitpunkt geboten ist. Der Handel wird die Kaufkraft später dringend benötigen. Wollen Sie Speisen per Lieferdienst in Anspruch nehmen, bevorzugen sie die lokale Gastronomie, um die sonstigen Ausfälle dort zu minimieren.

Neben den ganz persönlichen Gesundheitsfragen ist natürlich die wirtschaftliche Krise schon deutlich zu erkennen. Sowohl de Bund als auch das Land NRW haben in erheblichen Umfang Mittel angekündigt, um in allen Lebensbereichen Liquidität zu sichern, um den schnellen Verlust von Arbeitsplätzen zu verhindern. Dies erfolgt durch Kurzarbeitergeld ebenso wie Kredite und Bürgschaften. Dazu wurde natürlich schnell Kritik angemeldet, weil nach der Krise kaum die Möglichkeit gegeben sei, zusätzlich Kredite abzuzahlen. Dies mag durchaus zutreffend sein, wird sich aber zu jetzige Zeitpunkt nicht abschließend beurteilen lassen und kann auch von Fall zu Fall unterschiedlich sein.

Entscheidend ist im Moment, dass flüssige Mittel zur Verfügung stehen und dadurch die Abläufe am Leben gehalten werden können, bevor die Strukturen ganz zusammenbrechen. Jeder sollte daher sehr genau prüfen, ob es nicht Sinn macht und auch jetzt geboten ist, eine solche Hilfsmaßnahme in Anspruch zu nehmen, um weitere Schäden zu verhindern oder jedenfalls zu vermindern. Im Anschluss wird die Politik sicher gewissenhaft prüfen, in welcher Form eine Rückführung vertretbar ist oder es sich um Zuschüsse oder endgültige Hilfeleistungen handeln soll. Da die Hausbanken, die die erste Anlaufstellen sein sollen, noch nicht alle auf der höhe der Information sind, beachten Sie bitte folgende Informationsquellen.

https://www.kfw.de/KfW-Konzern/Newsroom/Aktuelles/KfW-Corona-Hilfe-Unternehmen.html

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Ich selbst bin in der Zwischenzeit ebenfalls Betroffener, weil mir die Bundestagsverwaltung aufgrund eines sogenannten Erstkontakts mit einem Infizierten in Berlin eine häusliche Quarantäne verordnet hat. Dies ist eben genau so ein Fall, wo der reine Kontakt ohne Erkennbarkeit ein Risiko auslösen kann. Derzeit bin ich symptomfrei. Die Arbeit läuft vom Homeoffice und im digitalen Kontakt mit den Büros in Berlin und Bedburg. Die Sitzungswoche in der kommenden Woche, die auf Sparflamme mit einem Not-Bundestag gefahren wird, wird also ohne mich stattfinden. Das erste Fehlen nach über 6 Jahren ist ein merkwürdiges Gefühl.

Ich bin aber auf allen Kanälen für Ihre Fragen zu erreichen und werde Sie über die Abläufe unterrichten. Mehr unter www.georg-kippels.de

Trotzdem ist die wichtigste Botschaft für den Moment, die Ruhe zu bewahren, sich Besonnen und sorgsam zu verhalten und damit die Gemeinschaft zu unterstützen. Keine Panik löst auch nur ein Problem schneller. Ganz im Gegensteil.

Deshalb bleiben Sie gesund!

Herzlichst und mit einem entschlossenen Glück Auf

Ihr

Dr. Georg Kippels

Dr. Georg Kippels MdB