Sehr geehrte Frau Prof. Thaiss,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe Gäste des heutigen Parlamentarischen Abends,
zu meinem Bedauern kann ich meine Rolle als Schirmherr heute Abend nicht in Präsenz wahrnehmen, weil gesundheitliche Gründen mich an der Anwesenheit in dieser Sitzungswoche gehindert haben. Sie dürfen allerdings versichert sein, dass die Ursache nicht darin besteht, dass ich entgegen aller Vernunft einer nützlichen Schutzimpfung ferngeblieben wäre.
Mit dem heutigen Parlamentarischer Abend des Nationalen Aktionsbündnisses Impfen widmen wir uns einer Fragestellung, die auf eine außerordentlich lange Geschichte zurückblicken kann. Der Erste, der sich mit dem Thema einer Impfung als vorbeugenden Gesundheitsschutz beschäftigt hat, ist der englische Wundarzt Edward Anthony Jenner aus Berkeley, der bereits im Jahre 1796 erfolgreiche Versuche zur Kuhpockenimpfung durchgeführt hat. Seit dieser Zeit ist das Impfen als vorbeugender Gesundheitsschutz in aller Munde und hat einen langen Siegeszug angetreten, mit dem es uns gelungen ist, eine Reihe von Gesundheitsgefahren auszurotten. Die etwas Älteren in dieser Runde vermögen sich sicherlich noch an die typischen Impfaktionen in der Schulzeit erinnern, bei denen die berühmte Schluckimpfung gegen Polio, die Tetanusschutzimpfung oder insbesondere auch die heute etwas archaisch anmutende Pockenimpfung mittels des Anritzens des Oberarms durchgeführt wurden. Viele dieser Maßnahmen haben zu hervorragenden Erfolgen geführt. Auch bei der Kinderlähmung oder Polio sind wir kurz vor der Ausrottung. Trotz der langen Geschichte ist die Aktualität aber auch gleichermaßen wichtig. Mit der Coronapandemie und der schnellen Entwicklung eines Impfstoffs konnten verheerende gesundheitliche Auswirkungen weltweit vermieden werden. Der Erfolg ist allerdings leider nicht unumstritten und widerspruchsfrei. Es gibt auch weiterhin ständig Diskussionsrunden hierzu und die eigene Bezeichnung als Impfgegner ist in der gesundheitspolitischen Debatte enttäuschenderweise immer häufiger zu hören.
Umso mehr freut es mich, dass mit dem heutigen Abend das Nationale Aktionsbündnis Impfen eine gesellschaftspolitische und medizinische Debatte initiieren und intensivieren möchte, um die Rolle, die Bedeutung und die praktische Anwendung und Abwicklung des Impfens ins Bewusstsein der Menschen zurückzuführen und eine faktenbasierte und vor allen Dingen verantwortungsvolle Diskussion über den Wert des Impfens zu führen.
Ich danke daher allen Mitwirkenden des heutigen Abends für ihr Engagement und darf Ihnen versichern, dass es mir persönlich auch weiterhin ein Anliegen sein wird, dem Impfen als vorbeugenden Gesundheitsschutz die Rolle angedeihen zu lassen, die es nun seit über 250 Jahren verdient und verteidigt hat.
Ich wünsche Ihnen angeregte und spannende Gespräche und freue mich auf das nächste wieder in Präsenz stattfindende Zusammentreffen zum Austausch von Erfahrungen und Ideen.
Vielen herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Ihr
Dr. Georg Kippels MdB