Berlin, 23.05.2016
Austausch mit der PStS Ingrid Fischbach zur Bekämpfung von Infektionen
Dr. Georg Kippels – MdB
Gemeinsam mit der parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Frau Ingrid Fischbach MdB, habe ich gestern die Laborräume der MVZ Dr. Stein + Kollegen in Mönchengladbach besucht. Das Medizinische Versorgungszentrum bietet durch die neusten Diagnostikstraßen und einer professionell systematisierten Ergonomie eines der modernsten Labore in Nordrhein-Westfalen.
Nach einem Vortrag zum „Infektionsmanagement in der ambulanten und stationären Patientenversorgung“ von Frau Prof. Dr. Kalka-Moll, diskutierten wir mit Experten aus verschiedenen medizinischen Fachbereichen über diverse Möglichkeiten, wie wir die Anzahl an Infektionen reduzieren können. Eine sehr dringende Aufgabe, die mit höchster Priorität betrachtet werden sollte. Auch wenn sich Experten über genaue Zahlen derer streiten, die jährlich an der Folgen einer Klinikinfektion sterben, so bewegt sich diese Zahl jährlich im fünfstelligen Bereich – allein in Deutschland. Fest steht nur, dass zahlreiche Fälle vermeidbar sind.
Ein großes Problem besteht mit Krankheitserregern, die gegen Antibiotika resistent sind. Besonders die zunehmende Verschreibung und Verwendung von Antibiotika führt zu einem Anstieg der multi-resistenten Erreger. Diese Überversorgung ist Resultat einer allgemeinen Verunsicherung und Unwissenheit innerhalb unserer Bevölkerung.
Unsere Herausforderungen bestehen zukünftig darin, über die Notwendigkeiten in der Einnahme von Antibiotika zu sensibilisieren sowie auch insgesamt die Infektionen durch Erreger zu reduzieren. Hierfür sind verschiedene Maßnahmen notwendig. Angefangen bei der Patientenaufklärung wie es in einigen europäischen Ländern durch Massenmedienkampagnen zur Reduktion des Antibiotikaverbrauchs erfolgreich umgesetzt wird, über den Dialog von Fachgesellschaften zur Weiterbildung im Bereich Infektiologie, Mikrobiologie und Hygiene, bis hin zur konsequenten Umsetzung von Leitlinien und Gesetzen.
Wir müssen weiterhin einiges tun, damit wir die Infektionen in der ambulanten und stationären Pflege in den Griff bekommen. Hierbei ist jeder im Gesundheitswesen aufgefordert, alle hygienischen Anforderungen nach bestem Wissen umzusetzen. Ständige Kontrollen können nur einen Teil zur Hygiene beitragen, vielmehr muss die Sicherheit verinnerlicht und gelebt werden. So wie beim Autofahren, wo sich jeder anschnallt, auch wenn niemand zuguckt.