Die Meisterpflicht im Handwerk stärken
Gestern besuchte ich die Firma Gallhöfer in Hürth. Der Geschäftsführer Dr. Philipp Gallhöfer hatte mich in das mittelständische Familienunternehmen in der 5. Generation eingeladen, um die zukünftigen Entwicklungen für dieses Handwerk zu erörtern.
Derzeit wird die Wiedereinführung der Meisterpflicht in einigen Handwerken geprüft, bei denen 2004 die Meisterpflicht abgeschafft wurde – z.B. auch der Estrichleger. Seit der 3. Generation führt der Handwerksbetrieb für Fußbodenbau dabei Estricharbeiten im Rhein-Erft-Kreis sowie im Großraum Köln aus. In diesem Gewerk hat die Abschaffung der Meisterpflicht gravierende negative Auswirkungen, die anhand von Studien belegt werden können. Viele neue Selbstständige, ohne das Handwerk unter fachmännischer Anleitung gelernt zu haben, bereiten dem Handwerk und letztlich dem Kunden durch qualitative schlechtere Arbeit, große Sorgen. Seitdem wird kaum noch ausgebildet. Vergangenes Jahr absolvierten nur zehn Bundesbürger die Meisterschule im Estrichhandwerk. Der Transfer von technischen Fachkenntnissen ist somit mehr als gefährdet, wodurch Mängel in der Ausführung vermehrt hervortreten können. Gerade weil der Estrich die Grundlage ist, auf dem weitere Gewerke aufbauen, kann der Schaden weitreichende Folgen haben. Geforderten Lasten kann nicht mehr standgehalten werden und somit kann die Funktionalität des Gesamtwerkes beeinträchtigt sein.
Darüber hinaus hat sich die Firmenanzahl im Estrichlegerhandwerk seit 2004 verfünffacht. Die durchschnittliche Betriebsgröße schrumpfte allerdings gleichzeitig. Viele ehemalige Angestellte sind heute „(schein)selbstständig“. Diese können oftmals keine Altersvorsorge treffen, sie bilden nicht aus, es werden keine Sozialabgaben für sie geleistet, es gibt keine gleichwertige soziale Absicherung, wie bei Angestellten. Auch der Verbraucher verliert durch zahlreiche Neuanmeldungen und –abmeldungen oftmals die Garantiegewährleistung für die üblichen fünf Jahre.
Ich werde mich jeweils für die Stärkung des Handwerks einsetzen und mit meinen Kollegen im Bundestag die Wiedereinführung der Meisterpflicht vorantreiben. Es ist wichtig, dass wir diese tragende Säule unseres Mittelstandes stärken und ordentlich arbeitende Betriebe zukunftsfest halten.
Wenn Sie sich näher über das Unternehmen informieren wollen kann ich Ihnen einen Besuch auf der Homepage des Handwerkbetriebs empfehlen: https://www.gallhoefer-fussbodenbau.de/
Generalsekretär beim Schützenfest
Hoher Besuch in Königshoven. Am vergangenen Sonntag besuchte der Generalsekretär der CDU-Deutschlands das Schützenfest in Königshoven. Kurzfristig nahm Paul Ziemiak MdB stellvertretend die Schirmherrschaft für die Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer wahr, die aufgrund ihrer Teilnahme an einer Sicherheitskonferenz in Israel leider absagen musste.
In seiner Rede im Schützenzelt wusste er authentisch und souverän zu schildern, wie er selbst als Kind zur Bruderschaft gekommen ist. Im Alter von drei Jahren zog seine Familie mit ihm als Spätaussiedler aus dem heutigen Polen ins sauerländische Iserlohn. Als kleiner Junge begegnete er damals vollkommen begeistert dem Schützenwesen und ist seit vielen Jahren aktives Mitglied in zwei Vereinen. Er erläuterte aber, dass die Begeisterung in Königshoven schon einmalig vor dem Hintergrund ist, dass trotz der Umsiedlung im Zuge der Tagebauerweiterung die Menschen des Ortsteils ihren Wurzeln treu geblieben sind. Dabei hob er Ehrenbrudermeister Willy Moll verdientermaßen hervor, der im Rahmen der Umsiedlung herausragende Integrationsarbeit geleistet hat. Aus persönlicher Erfahrung wusste der Generalsekretär aufgrund seiner eigenen Familienhistorie von der hohen Integrationskraft des Schützenwesens zu berichten. Die Königshovener dankten Paul Ziemiak MdB für seinen Besuch und Beitrag mit Überreichung der Ehrenmitgliedschaft.
Ich danke allen Aktiven – die vor und hinter den Kulissen – über viele Wochen und Monate viel Arbeit geleistet haben, um dem Fest auch in diesem Jahr einen würdigen Rahmen zu geben. Dies ist gelebte Tradition, Gemeinschaft und Verantwortung.
SE Scherbeck in Hürth
Der Rhein-Erft-Kreis ist und bleibt ein Energiekreis. Dies wird mir bei meinen Gesprächen und Unternehmensbesuchen immer wieder deutlich. Global Player finden ebenso wie „Hidden Champions“ in dieser Branche in unserem Kreis eine Heimat. Sie sind unternehmerisch aktiv und leisten mit hochqualifizierten Fachkräften herausragende Arbeit für die Versorgungssicherheit unseres Energienetzes. Diese Struktur gilt es auch im Rahmen neuer Handlungsfelder weiterhin zu erhalten. Wenn eine Region Energie kann, dann ist es der Rhein-Erft-Kreis.
In dieser Woche besuchte ich daher erstmalig das Unternehmen SE Scherbeck, um mich über die Arbeit informieren zu lassen und die Herausforderungen des Strukturwandels diskutieren zu können. Die zahlreichen Tätigkeitsfelder des Unternehmens mit ihrem Hauptsitz in Hürth und weiteren Niederlassungen in Berlin und München verfügt über ein herausragendes Know-how im Energiesektor und berät namhafte Kunden in ganz Deutschland. Dazu zählen zahlreiche Energieversorger, Stadtwerke und größere Verbraucher in den Bereichen Strom und Erdgas, die bei Auf- und Ausbau der Optimierung ihrer aktuellen Energiesituation unterstützt werden. SE Scherbeck begleitet unter anderem Erzeuger und Verbraucher beim Einkauf des Stroms. Energieversorger und energieintensive Unternehmen nehmen vielfältige Leistungsangebote entlang der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette an. Es bedarf der fachlichen Anleitung des Unternehmens, um im Hinblick auf Marktregularien die Versorgungssicherheit sicherzustellen. Mittelgroße Stadtwerke wären gar nicht in der Lage selbstständig in diesem hochkomplexen Markt agieren zu können.
Das Unternehmen hat die Marktliberalisierung und die Energiewende von Anfang an mit begleitet und bietet nun umfassende und praxisorientierte Beratungen an. Dabei beobachtet es Entwicklungen im Markt und filtert relevante Ansätze für die Kunden raus. Auch aktuelle Projekte werden federführend begleitet beispielsweise hinsichtlich der Entwicklung neuer Geschäftsfelder, der Digitalisierung und der Reduzierung von Tarif- und Preisstrukturen.
Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.scherbeck-energy.com/
Podiumsteilnahme bei der Revierkonferenz
Am heutigen Nachmittag durfte ich als Podiumsgast an der Revierkonferenz der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) teilnehmen. Unter dem Titel „Bundestag live“ berichtete ich vom parlamentarischen Prozess zum Strukturwandel, der mit Vorlage des Abschlussberichts der Kommission für „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ in vollem Gange ist.
Es wurde nochmal deutlich, dass wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion diesen gesellschaftlichen Konsens 1:1 umsetzen wollen, um Planungs- und Versorgungssicherheit für unsere Region gewährleisten zu können. Leider sind immer wieder neu aufkommende Forderungen oder Verschärfungen des Prozesses, wie sie auch von Bundestagskollegen anderer Fraktionen wiedermal gefordert wurden, nicht konstruktiv und gefährden dabei den gesamten Prozess. Die Leitlinien sind ganz klar formuliert worden. Nun gilt es die Herausforderung anzunehmen und unsere Region innovativ zu gestalten, damit die Region wirtschafts- und wachstumsstark bleibt.
German Healthcare Partnership wird zur German Health Alliance
Mitte dieser Woche stand die Mitgliederversammlung der bisherigen GHP – German Healthcare Partnership – auf meiner Agenda. Als Beiratsmitglied bin ich gerne nach Frankfurt gereist, um auf dem Podium über die aktuelle Arbeit im Parlament zum Thema Globale Gesundheit zu berichten.
2010 wurde die GHP seitens der Bundesregierung und dem Bund Deutscher Industrie mit der Zielsetzung gegründet, die Lücke zwischen der internationalen Nachfrage nach Know-how im Gesundheitsbereich mit den exzellenten Lösungsansätzen deutscher Gesundheitsunternehmen zu schließen. Der Aufbau von Partnerschaften wird dadurch unterstützt und weltweit wird das Gesundheitssystem gestärkt. Über 50 deutsche Akteure engagieren sich aus der Wirtschaft und Forschung sowie auch aus Nichtregierungs-Organisationen, um Wissen und Kompetenzen zu bündeln. Diese Arbeit des GHP erachte ich auch aus wirtschaftspolitischer Sicht für enorm wertvoll. Im Juli 2019 wurde nun aus der GHP die German Health Alliance (GHA), in der die German Healthcare Export Group (GHE) und die German-Sino Healthcare Group (GSHCG) aufgehen. In der neuen multisektoralen Zusammensetzung besteht die GHA nun aus nahezu 100 führenden deutschen Akteuren aus allen Sektoren und deckt ein breites Spektrum an Gesundheitsexpertise ab.
Über die rege Diskussion und das Interesse auf der Mitgliederversammlung in Frankfurt habe ich mich gefreut. Die Wichtigkeit der Schnittstelle in der ich durch die Zugehörigkeit im Gesundheitsausschuss sowie auch im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wirke, wird bei diesen Veranstaltungen immer sichtbar. Vieles lässt sich hierdurch im Interesse der Menschen auch jenseits größerer medialer Aufmerksamkeit bewegen. Ich freue mich auf die weitere Arbeit.