Besuch der Quarzwerke

Wer an die Quarzwerke in Frechen denkt, dem wird vermutlich in erster Linie die Quarzsandgrube in den Sinn kommen, die sich wie eine breite weiße Rinne durch den Wald und die Landschaft bei Frechen zieht.

Seit über 130 Jahren hat das zwischenzeitlich weltweit agierende Unternehmen seinen Firmensitz in Frechen und wird als Produzent mineralischer Rohstoffe mit höchstem Qualitätsanspruch geschätzt. Auch wenn die äußere Hülle der Quarzwerke sich in den Jahren nur relativ wenig geändert hat, so wurden und werden doch im Inneren ununterbrochen Innovationen aus den verschiedensten Bereichen umgesetzt. Dies reicht von einer nahezu unabhängigen eigenen Stromversorgung bis hin zu den verschiedensten Methoden, den weißen Sand zu sieben, zu malen und mit anderen Produkten zu verbinden.

Gerne habe ich daher das unverändert noch im Familienbesitz befindliche Unternehmen besucht um  mich mit dem Geschäftsführer und Gesellschafter Robert Lindemann-Berk über die wirtschaftliche Entwicklung dieses Unternehmensbereichs sowie auch gesamtwirtschaftliche Fragestellungen zur Bundespolitik auszutauschen.  

Für mich als Jurist ist es immer wieder überaus informativ und vor allem sehr plastisch, technische Prozesse, wie im vorliegenden Fall den Rohstoffabbau und die moderne und effiziente Aufbereitung direkt erleben zu können. Nur die wenigsten dürften eine Vorstellung haben, welch wertvoller und vor allen Dingen auch vielfältiger Rohstoff der Quarzsand ist und wie sehr man ihn vor allen Dingen auch als modernen Bestandteil im Rahmen nachhaltiger Produktion einsetzen kann.

Insgesamt 700 verschiedene Produkte werden in 50 Länder verkauft. Forschung und Entwicklung sind am Standort eine wichtige Säule des Unternehmens. Insgesamt arbeiten über 240 Mitarbeiter allein in Frechen für die Quarzwerke.

In der aktuellen politischen Ökologiedebatte ist der Begriff „Tagebau“ in der Regel mit zahllosen Vorurteilen zum Naturverbrauch belastet. Bei der Besichtigung des Abbaugeländes konnte jedoch hautnah festgestellt werden, mit welchem erheblichen Aufwand eine bestmögliche Rekultivierung im fließenden Übergang mit dem Abbaubereich durchgeführt wird. Für die Quarzwerke ist es ein hoher persönlicher Anspruch, Wirtschaft und Ökologie in Einklang zu bringen, was ja auch jüngst mit einer Preisverleihung durch die Vereinten Nationen honoriert wurde. Insofern ist es für die Quarzwerke auch kein Verhältnis des Gegeneinanders mit den örtlichen Naturschutzorganisationen sondern eine produktive Koexistenz.

Hier erkennt man vorbildlich wie unternehmerische Tätigkeiten im Rahmen der Rohstoffgewinnung mit der Pflege der Flora und Fauna in Einklang stehen können.

Ein Unternehmen dieser Qualität und Größe ist natürlich auch stets internationalen Angeboten ausgesetzt. Der Unternehmensführung ist jedoch die Verbundenheit mit der Region in der Stadt Frechen ein hohes Gut, das nach Kräften erhalten bleiben soll.

Weitere Informationen, auch zu den Innovationen des Unternehmens, finden Sie hier: https://www.quarzwerke.com/unternehmen/innovation/

Erfahrungsbericht der Praktikantin Lisa Wang

In einer Zeit, in der der Dialog mit der jungen Generation wichtiger denn je ist, habe ich mich sehr über die Praktikumszeit mit Linda Wang vom Gutenberg-Gymnasium Bergheim gefreut. Es war mir eine Freude, mich mit ihr intensiv zu zahlreichen politischen Themen auszutauschen, die insbesondere für die Jugend von Interesse sind. Gleichzeitig danke ich für die tatkräftige Unterstützung und Begleitung bei der Vorbereitung der Termine. Ihre eigenen Erlebnisse hat sie in einem Kurzbericht zusammengefasst:

„Als Politikinteressierte und JU‘lerin kam nur ein Praktikum in der Politik in Betracht. Diese Möglichkeit gab mir der Bundestagsabgeordnete Dr. Kippels. Ich konnte miterleben, wie der Alltag eines Abgeordneten aussieht und viele Eindrücke in der Politik gewinnen. 

Nicht nur Tätigkeiten im Büro habe ich gemacht, sondern ebenso konnte ich Herrn Dr. Kippels auf Veranstaltungen, Konferenzen und Unternehmensbesuche begleiten, so dass ich vieles Neues sehen konnte. Beispielsweise die Revierkonferenz zum Thema Strukturwandel in Mönchengladbach war sehr interessant gewesen war. Außerdem konnte ich viele Einblicke in der Politik sammeln. Ich habe gesehen wie Politik „lebt“ und funktioniert. Es mitzuerleben war sehr spannend. 

Dadurch, dass Herr Dr. Kippels für die Themen Gesundheit und wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zuständig ist, konnte ich besonders viel in diesen Bereichen neu entdecken. Durch die aktuellen Themen: Strukturwandel, Energiewende, Mobilität und Innovation, waren dies meine Praktikumsinhalte, die Herr Dr. Kippels ständig begleitete. Dadurch konnte ich viel über die Region erfahren. 

Viele Fragen konnte ich stellen, die mir immer beantwortet wurden. Ich habe mich sehr wohl gefühlt, da Herr Dr. Kippels und sein Team sehr nett waren. Ich konnte vieles aus dem Praktikum mitnehmen und darüber hinaus mein politisches Wissen erweitern. Mein Praktikum bei Herrn Dr. Kippels hat mir besonders viel Spaß und Freude bereitet. Danke, Herr Dr. Kippels, dass Sie mir die Möglichkeit gaben, Sie im Berufsalltag zu begleiten und mir einen Einblick in die politische Welt gaben.“

Wer Interesse an einem Praktikum in Berlin oder meinem Wahlkreis hat kann sich gerne jederzeit melden: georg.kippels@bundestag.de

Chemieindustrie in Hürth – eine wichtige Säule für unsere Region

In dieser Woche führte mich gleich zweimal mein Weg in den Chemiepark nach Hürth-Knapsack, der seit Juni 2019 unter dem neuen Namen „YNORIS“ firmiert und die alte Bezeichnung Infraserv Knapsack abgelöst hat. Damit soll das eigenständige Profil des Standorts geschärft und in der Zwischenzeit aufgekommene Verwechslungen mit ähnlichen Bezeichnungen vermieden  werden, wie es mir auch am Dienstag im Gespräch mit der Geschäftsleitung durch Herrn Ralf Müller und Herrn Dr. Clemens Mittelviefhaus vermittelt wurde.

YNORIS will weiterhin als starker und führender Industriedienstleister als Marke in unserer Region wirken und sich weiterentwickeln. Im Austausch wurde aber auch klar, dass der Strukturwandel die Unternehmen in Knapsack ebenso vor große Herausforderungen stellen wird, auch wenn der Fokus in der medialen Berichterstattung oftmals nur die Braunkohleförderung in die Betrachtung nimmt.  Der Chemiepark hat aktuell einen Energieverbrauch, der der Stadt Dortmund entspricht und bei dem die Zuverlässigkeit und letztlich auch die Wirtschaftlichkeit von entscheidender Bedeutung ist. Selbst nur kurzzeitige Versorgungsunterbrechungen können zu Schadensfolgen in sechsstelliger Höhe führen. Bezeichnend ist in diesem Kontext, dass sich die großen Versicherungsunternehmen, die sich mit Betriebsunterbrechungs-versicherungen befassen, zunehmend den Blick auf die dortigen Versicherungsrisiken richten und davon auszugehen ist, dass diese Bereiche auch Eingang in die Kalkulation finden werden. Auch hier gibt es eine weitere wirtschaftliche Auswirkung im Zusammenhang mit der Energiewende, die bei manchen Gesprächspartnern viel zu wenig Beachtung findet.

Wir müssen zunehmend darauf achten, dass aber die Akzeptanz für Industrie und die damit verbundene Wertschöpfung nicht in unserer Region verloren geht. Mit dem Strukturwandel ist ebenso unsere Innovationsfähigkeit verbunden, die es in den kommenden Jahren zu stärken gilt, damit wir eine prosperierende Region bleiben. Im Rahmen der gesamten Energiepolitik ist nicht nur die Erzeugung entscheidend, sondern vor allem auch gilt es die Frage zu klären, wie Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit gewährleistet werden können. Es kann nicht Aufgabe der Politik sein, durch Gesetze bestimmte technologische Abläufe vorzugeben, sondern sie muss sich darauf beschränken, lediglich die Leitplanken für wirtschaftliche Aktivitäten zu setzen.  Fortschritt und auch ökologische Veränderungen lassen sich durch Gesetze nur über Eckpunkte, nicht jedoch über Prozessanordnungen festlegen. Dies sollte über alle Parteigrenzen hinaus gelten, ebenso wie es eine Verlässlichkeit gegenüber dem Bericht der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung, den es 1:1 umzusetzen gilt. Wenn dies nicht gelingt, können kritische Netzzustände und auch kurzzeitige Stromausfälle zunehmen. Für unsere moderne Wirtschaft 4.0 ist der kritische Punkt nicht erst bei Minuten oder Sekunden erreicht, sondern liegt bei digital gestützten Prozessen mitunter auch schon darunter.

Bei meinem zweiten Besuch am heutigen Vormittag stand wieder ein hocherfreulicher Spatenstich auf der Tagesordnung. Hier geht es um eine neue Recyclinganlage der Palurec GmbH, die aus einer Kooperation der drei größten Hersteller für Getränkekartons entstanden ist. Bereits heute werden 75 % der Getränkekartons im Rahmen der Kreislaufwirtschaft gesammelt, aufbereitet und wiederverwendet. In einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Wirtschaft kann dies allerdings noch nicht als befriedigend betrachtet werden, was Grund für die vorliegende Initiative ist. Die technologischen Prozesse sind überraschend einfach und basieren im Wesentlichen auf rein physikalischen Vorgängen, wie etwa der Auflösung von Zellstoff durch Wasser bzw. der Trennungsmöglichkeiten durch Zentrifugalkraft. Im Rahmen der Anlagenkonzeption kam es den Ingenieuren auch entscheidend darauf an, nach den vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen und erprobten Verarbeitungsprozessen eine neue Konstellation zu entwickeln und diese im Prozess zu verbessern und zu optimieren.

Für den Industriepark ist es auch ein besonderes Auszeichnungskriterium, das Rohstoffe wie Kunststoff sowohl von dort aus entwickelt und in den Umlauf gebracht werden, als auch am Ende der Nutzungskette wieder für eine zweite Verwendung aufbereitet werden. Hier wird die Kreislaufwirtschaft im wahrsten Sinne des Wortes deutlich sichtbar und der Standort Knapsack ein Musterbeispiel für Verantwortung in Nachhaltigkeit und Ökologie.

Informationen zu YNORIS, vormals Infraserv Knapsack, sowie den dort ansässigen Unternehmen erhalten Sie hier: https://www.yncoris.com/

Krebsberatung im Rhein-Erft-Kreis

Jeder Zweite kommt in seinem Leben mit dieser heimtückischen Krankheit selbst in Berührung – Krebs. Oftmals eine plötzliche und unerwartete Hiobsbotschaft die einen unvorbereitet ereilt. Jeder wird in seinem Umfeld Menschen kennen, die daran verstorben sind oder auch Menschen, die lernten mit der Krankheit umzugehen oder gar geheilt wurden. Die Nachricht diese Krankheit zu haben trifft einen ebenso hart wie auch die Angehörigen. Die Behandlungsmethoden und Forschungsfortschritte lassen zwar Hoffnung aufkommen, dass die Genesungswahrscheinlichkeit zunimmt, doch im Griff hat man die Krankheit noch lange nicht.

Bis dahin leisten Krebsberatungsstellen für betroffene Patienten und Angehörige eine wichtige Arbeit in der Begleitung und Beratung in allen Fragen, die die Krankheit mit sich bringt. Als Gesundheitspolitiker ist es mir ein wichtiges Anliegen, aus erster Hand zu erfahren, wie der Bedarf vor Ort aussieht und die Arbeit konkret abläuft. Ich bin beeindruckt von den sehr empathischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die einen unschätzbar großen Beitrag für alle Betroffenen tagtäglich leisten.

Im Gespräch habe ich zahlreiche neue Eindrücke gewonnen, die ich nun in die entsprechenden Gremien im Bundestag einbringen werde. Ich bin froh, dass im Rahmen des Psychotherapeutengesetzes die Finanzierung der ambulanten Krebsberatungsstellen gesichert wird. Vieles werden wir aber noch zum Wohl der Menschen verbessern können.

Wer selbst oder in seinem Umfeld betroffen ist oder sich einfach über die Arbeit informieren möchte kann die Homepage der Beratungsstelle aufsuchen: www.krebsberatung-rhein-erft.de

Forschung gegen den Krebs

Als Gesundheitspolitiker liegt mir in der „Dekade gegen den Krebs“ die Bekämpfung, Therapie und Heilung dieser heimtückischen Krankheit, die jeden zweiten Menschen in der Bundesrepublik befallen wird, am Herzen.

Die Heilungschancen sind heute unverändert noch sehr unterschiedlich. Während der Brustkrebs recht erfolgreich durch konservative Behandlungsmethoden, nämlich Operation und Strahlen- bzw. Chemotherapie, behandelt werden kann, sind andere Krebsarten, wie etwa Lungenkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs leider ein sicheres Todesurteil. Die Therapien mit Strahlen- und Chemobehandlung sind für die Patienten höchst belastend und mit enormen Nebenwirkungen verbunden. Damit ist in der Regel nicht nur der eigentliche Patient einer riesigen körperlichen und psychischen Belastung ausgesetzt, sondern auch die Familie und Angehörige.

Schon seit einiger Zeit wird deshalb daran geforscht, eine sogenannte Immunzellentherapie zu entwickeln, bei der  dem Patienten körpereigene Zellen entnommen werden und diese durch pharmazeutische Maßnahmen gentechnisch beeinflusst werden, so dass sie die Fähigkeit erhalten, die Krebszelle zu erkennen und sie aktiv zu bekämpfen. Dieses auch CAR-T-Immuntherapie genannte Verfahren wird zurzeit von dem Pharmaunternehmen Novartis gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut in Leipzig entwickelt und angewendet und hat schon zu einer Reihe von erfolgreichen Behandlungen geführt. Ich habe mich deshalb in Leipzig über die Fortschritte informiert und mich insbesondere darüber unterrichten lassen, welche weiteren Schritte durch die Politik erforderlich sind, um die Erfolge voranzutreiben. Eine wichtige Frage im deutschen Gesundheitssystem ist natürlich auch der Aspekt, unter welchen Bedingungen diese Behandlung in die Versorgung eingeführt werden kann.  Derzeit findet die Anwendung nur bei Patienten statt, die im Übrigen vollkommen austherapiert sind und nicht erfolgreich behandelt werden konnten. Die Einzelbehandlung löst aufgrund des enormen Aufwandes in der Aufbereitung der Körperzellen ein Volumen von ca. 350.000,00 € aus, die aber im Falle des Zutreffens der Voraussetzungen auch von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden.

Diese Behandlungsmethode greift zurzeit allerdings nur bei Blutkrebserkrankungen. Bei festen Tumoren konnte noch keine geeignete Ertüchtigung der Körperzellen entdeckt werden.

Hier ist das Zusammenspiel der Forschungskomponenten verschiedenster Fachrichtungen und Beteiligter geboten, wobei auch die Frage der Durchführung sogenannter klinischer Studien ein wesentlicher Baustein ist. Diese Studien unterliegen in Deutschland sehr strengen ethischen Grundsätzen, was auf der einen Seite im Sinne der Interessen der Patienten sicher richtig ist, andererseits allerdings auch dazu führen kann, dass die Fortschritte langsamer erfolgen, als in Ländern, in denen dies nicht so streng gehandhabt wird. An dieser Stelle ist auch meine Arbeit im Bereich der globalen Gesundheit betroffen, weil diese Forschungen sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in China durchgeführt werden und es natürlich im Interesse der Betroffenen und auf Hilfe wartenden Patienten einer sehr verantwortungsvollen Abwägung der verschiedensten wissenschaftlicher Erkenntnisse bedarf.

Ich sehe meine Aufgabe u.a. aber auch darin, der deutschen Forschung und Wissenschaft die Möglichkeit zu erhalten, die Fortschritte in Deutschland zu erzielen und damit auch für die deutsche Gesundheitsversorgung möglichst frühzeitig verfügbar zu machen.

Ich werde dieses Thema daher in den nächsten Gesetzesvorhaben thematisieren und eine erfolgreiche Zusammenarbeit des Gesundheitsbereichs mit dem Forschungsbereich anstreben. Die Gespräche mit den Medizinern, Pharmazeuten und übrigen Fachbereichen in Leipzig haben mir dazu äußerst wichtige Informationen geliefert.