Berlin, 05.02.2016

Internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen den Zika-Virus notwendig, um das Risiko einer multinationalen Verbreitung zu minimieren

Dr. Georg Kippels – MdB
Schon vor über 60 Jahren wurde der Zika-Virus erstmals bei Menschen entdeckt, doch erst in jüngster Zeit konnte eine starke räumliche und zeitliche Verbindung zwischen Zika und dem Auftreten von Schädelfehlbildungen festgestellt werden.
Die Verunsicherung in den betroffenen Regionen ist groß, denn noch immer gibt es viele Unbekannte zum Verlauf und Übertragung der Infektion.
Die stetig steigenden Zahlen der Verdachtsfälle hat die Weltgesundheitsorganisation Anfang dieser Woche dazu veranlasst, den globalen Gesundheitsnotstand auszurufen. Nach den Erkenntnissen aus der Ebola-Epidemie vor zwei Jahren ein notwendiger Schritt. Denn die damalige Beurteilung und die Handlungsempfehlungen der WHO waren zu Teilen sehr unzulänglich.
Als zuständiger Berichterstatter für Gesundheit in Entwicklungs- und Schwellenländern plädiere ich deshalb dafür, aus alten Fehlern zu lernen und umgehend alle fachlichen und politischen Kompetenzen zu bündeln, um schnellstmöglich einen geeigneten Impfstoff bereitstellen zu können.
Vielversprechend ist daher die Ankündigung des französischen Pharmaunternehmens Sanofi Pasteur, aus ihren Erfahrungen mit der Forschung und Entwicklung eines Impfstoffs für Gelb- und Denguefieber, sogar schon zeitnah erste Ergebnisse zu erzielen.
Es gilt aber weiterhin, dass die Gefahr einer Ansteckung in Deutschland äußerst unwahrscheinlich ist. Dennoch wurde durch den Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe eine Meldepflicht für Arboviren, zu denen das Zika-Virus und Dengue-Fieber gehöre, auf den Weg gebracht. Damit würden Reiserückkehrer besser überwacht und den Gesundheitsämtern lägen im Notfall die entsprechenden Informationen vor.